Hertha-Debakel in Elversberg: Alte Dame desolat in Richtung Liga drei
Elversberg - Ohje Hertha BSC! Unter Stefan Leitl sollte alles besser werden. Stattdessen aber gab es im zweiten Spiel ein Debakel an. Die Berliner gingen in Elversberg mit 0:4 (0:4) unter. Ein absoluter Grusel-Auftritt!

Eigentlich sah man sich auf einem guten Weg, stattdessen aber ließ die Alte Dame alles vermissen. Keine Gegenwehr, offensiv harmlos und hinten mit Auflösungserscheinung. So steigt man ab!
Vom Aufstieg wollte Stefan Leitl nicht reden, den Abstiegskampf sollte man aber mal ausrufen. Der Abstand zu den Relegationsrängen beträgt nur noch vier Punkte. Spätestens jetzt muss sich der Blick nur noch nach unten richten.
Schon früh die kalte Dusche: Mit einem einzigen Pass war Muhammed Damar völlig blank. Aus der eigenen Hälfte gestartet, hatte der gebürtige Berliner viel Wiese vor sich und blieb auch vor Tjark Ernst cool. Per Lupfer stellte er auf 1:0 (9. Minute), aber wo waren denn die Innenverteidiger? Die Zuordnung stimmte so gar nicht.
Zeigte sich die Alte Dame gegen Nürnberg noch vor allem defensiv stark, war davon nichts mehr zu sehen. Hertha kam immer einen Schritt zu spät, das Pressing lief ins Leere. So konnte Elversberg immer wieder die freien Räume bespielen - mit tatkräftiger Unterstützung der Hauptstädter.
Marton Dardai Klärungsversuch landete direkt beim Gegner. Robin Fellhauer fackelte nicht lange und jagte die Kugel aus 20 Metern in Netz. Auch die zweite Chance saß.
Hertha BSC mit einer desolaten Leistung in Elversberg

Und Hertha machte es den Saarländern weiter viel zu einfach. Wie im Training konnten sich die Hausherren durchkombinieren, ehe Tom Zimmerschied den zweiten Lupfer des Nachmittags auspackte. Stefan Leitl versammelte seine Mannschaft unmittelbar nach dem nächsten Nackenschlag noch auf dem Feld.
Besser wurde es aber nicht - im Gegenteil. Hertha zeigte weiter Auflösungserscheinungen. Ein eigener Eckball flog den völlig desolaten Gästen um die Ohren. Fellhauer fiel erst noch über seine eigenen Füße, die Alte Dame aber bekam den Ball nicht weg und verursachte am Ende noch einen Elfmeter, den Semih Sahin verwandelte (45.+4). 4:0 zur Pause! Was für ein Debakel!
Mit einem Doppelwechsel (Leistner und Demme rein) und einer Umstellung auf Dreierkette ging es für Hertha nur noch um Schadensbegrenzung. Derry Scherhant vergab die beste Chance für ein wenig Ergebniskosmetik.
Insgesamt aber blieb der Hauptstadtklub offensiv viel zu ungefährlich. Es fehlte an allem. Ein Klassenunterschied und ein Auftritt der Fragen aufwirft.
Erstmeldung um 14.40, aktualisiert um 15.31 Uhr.
Statistiken zum Spiel SV Elversberg gegen Hertha BSC
SV Elversberg - Hertha BSC 4:0 (4:0)
SV Elversberg: Kristof - Baum, Pinckert, Le Joncour, Neubauer - Fellhauer (77. Schmahl), S. Sahin (63. Sickinger) - Petkow, Damar (63. Stock), Zimmerschied (77. Feil) - Asllani (68. Schnellbacher)
Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Gechter, Marton Dardai, Zeefuik - Maza (83. Palko Dardai), Klemens (46. Demme), Karbownik, Reese - Niederlechner (46. Leistner), Scherhant (68. Cuisance)
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: 10607
Tore: 1:0 Damar (11.), 2:0 Fellhauer (29.), 3:0 Zimmerschied (37.), 4:0 S. Sahin (45.+3/Foulelfmeter)Gelbe Karten: - / Marton Dardai (8)
Titelfoto: Silas Schueller/DeFodi Images/dpa