Hertha BSC zieht Klausel nicht: Internet-Star-Kicker Jindaoui ablösefrei zu haben

Berlin - Ausgerechnet am Tag der Arbeit hatte Nader Jindaoui (27) Gewissheit: Hertha BSC hat sich vorerst gegen eine Verlängerung seines Vertrages entschieden.

Im Dezember 2023 feierte Nader Jindaoui (27, 2.v.r.) sein Debüt in der 2. Bundesliga, als Coach Pal Dardai (48, 2.v.l.) ihn gegen den VfL Osnabrück einwechselte.
Im Dezember 2023 feierte Nader Jindaoui (27, 2.v.r.) sein Debüt in der 2. Bundesliga, als Coach Pal Dardai (48, 2.v.l.) ihn gegen den VfL Osnabrück einwechselte.  © Soeren Stache/dpa

Der Verein hatte bis zum 30. April die Möglichkeit, eine Option zu ziehen, mit der der 27-Jährige automatisch für ein weiteres Jahr an die Berliner gebunden gewesen wäre - zu Profi-Konditionen.

"Wir wollten uns da zeitlich nicht treiben lassen, haben die Gespräche verschoben", zitiert "Bild" Hertha-Funktionär Andreas Neuendorf (49), der damit bestätigte, dass die Alte Dame keinen Gebrauch von der Vertragsoption gemacht hat.

Allerdings wolle man sich in den kommenden Tagen "zusammensetzen und Wünsche und Vorstellungen in Ruhe besprechen", teilte der 49-Jährige mit. Ein Verbleib des Publikumslieblings ist damit also noch nicht vom Tisch.

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Schließlich ist Hertha der erklärte Herzensklub des gebürtigen Berliners und hier hat er sich seinen großen Traum vom Profidebüt noch spät in seiner Karriere erfüllt.

Doch damit dürfte auch klar sein, dass Nader Blut geleckt hat und wohl nicht mehr in den Amateurfußball zurückkehren möchte. Sehr wahrscheinlich wird er nur bei den Blau-Weißen bleiben, wenn bei den Verhandlungen endlich der langersehnte Profivertrag für ihn herausspringt.

Nader Jindaoui hat im DFB-Pokal sein Profidebüt für Hertha BSC gefeiert

Wird Nader Jindaoui seiner Heimatstadt Berlin für den Traum vom Profifußball den Rücken kehren?

Nader Jindaoui muss sich intensive Gedanken über seine sportliche Zukunft machen.
Nader Jindaoui muss sich intensive Gedanken über seine sportliche Zukunft machen.  © Marcus Brandt/dpa

Auf das Geld dürfte der gerade bei Jugendlichen beliebte Kicker, der kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden ist, dabei gar nicht unbedingt angewiesen sein. Schließlich nennt er 2,2 Millionen Follower allein bei Instagram sein eigen - mehr als viele Bundesliga-Stars. Obendrein hat er einen Exklusivvertrag mit Nike in der Tasche.

Dennoch will der Junge aus Kreuzberg nicht als Social-Media-Star, sondern als professioneller Fußballer angesehen werden. Durch seine starken Leistungen bei den Spree-Athenern sind mittlerweile auch andere Vereine auf Jindaoui aufmerksam geworden.

Dabei soll es sogar Interesse von einem Serie-A-Klub geben. Zweitliga-Vereine aus England, Spanien und Deutschland sollen ebenfalls ihre Fühler nach ihm ausgestreckt haben und jetzt, wo er ablösefrei zu haben ist, dürften sich noch weitere Interessenten einreihen.

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Ob Nader Jindaoui seine Heimatstadt für den Traum vom Profifußball überhaupt verlassen möchte, wird sich zeigen, sollten die Verhandlungen mit Hertha BSC scheitern.

Der Verein, der den Zuschlag letztendlich erhält, bekommt nicht nur einen technisch versierten Linksfuß mit einer Stärke für Standards, sondern auch jede Menge Reichweite, die obendrein den Trikotverkauf ankurbeln dürfte, denn das Jersey mit seiner Rückennummer 17 ist im Hertha-Fanshop der absolute Renner.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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