Hertha verspielt nächste Führung: Kapitän Leistner hat keinen Bock mehr auf "Schweinetore"

Berlin - Am Freitagabend hätte Hertha BSC den Angriff auf die Spitzengruppe einläuten können - am Ende steht gegen Hannover 96 aber wieder nur ein Unentschieden, das die Alte Dame nicht voranbringt.

In der ersten Halbzeit hatten die Hertha-Kicker doppelten Grund zum Jubeln.
In der ersten Halbzeit hatten die Hertha-Kicker doppelten Grund zum Jubeln.  © David Inderlied/dpa

Dabei starteten die Berliner bärenstark, gingen in der ersten Halbzeit nach Toren von Florian Niederlechner (33, 29. Minute) und Pascal Klemens (18, 45.) hochverdient mit 2:0 in Führung und dominierten die Gastgeber.

Spieler der ersten Hälfte war zweifelsohne Fabian Reese (25), der mit seinen Tempodribblings immer wieder für Gefahr sorgte und beide Treffer mustergültig vorbereitete.

Die Blau-Weißen zeigten aber einmal mehr zwei Gesichter, denn so gut die Mannschaft in der ersten Halbzeit auftrat, so stark ließ sie in Durchgang zwei nach und hat dem Gegner "aus dem Nichts ein Tor geschenkt und sie so wieder aufgebaut", wie Pal Dardai (47) auf der Pressekonferenz den Spielverlauf analysierte.

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Auch Toni Leistner (33) wurmte der Anschlusstreffer sehr, dem ein beinahe ungestörter Sololauf von Phil Neumann (26) vorausging.

Hertha-Coach Pal Dardai (47) haderte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Hannover mit den individuellen Fehlern, die seine Mannschaft zwei wichtige Punkte gekostet haben.
Hertha-Coach Pal Dardai (47) haderte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Hannover mit den individuellen Fehlern, die seine Mannschaft zwei wichtige Punkte gekostet haben.  © David Inderlied/dpa
Hertha-Kapitän Toni Leistner (33, M.) ärgerte sich nach Spielschluss über das Defensivverhalten in der zweiten Halbzeit.
Hertha-Kapitän Toni Leistner (33, M.) ärgerte sich nach Spielschluss über das Defensivverhalten in der zweiten Halbzeit.  © David Inderlied/dpa

Ausgerechnet Ex-Unioner Andreas Voglsammer klaut Hertha BSC zwei wichtige Punkte

Die Hannoveraner freuen sich mit Andreas Voglsammer (31, M.) über seinen Ausgleichstreffer in der Schlussphase.
Die Hannoveraner freuen sich mit Andreas Voglsammer (31, M.) über seinen Ausgleichstreffer in der Schlussphase.  © David Inderlied/dpa

"Der Hannoveraner läuft hinter der Mittellinie los und wir haben es nicht geschafft, ihn zu stoppen", kritisierte der Hertha-Kapitän das Defensivverhalten. "Ärgerlich, dass wir solche Schweinetore kassieren", wurde er deutlich.

Sein Coach musste aber einsehen, dass das Unentschieden aufgrund der unterschiedlichen Leistungen in den beiden Spielhälften letztendlich ein gerechtes Ergebnis war, "weil wir es selbst verbockt haben".

Denn nach einem langen Schlag von Marcel Halstenberg (32) war es ausgerechnet der Ex-Unioner Andreas Voglsammer (31), der die Innenverteidigung der Hauptstädter übertölpelte und nach 80 Zeigerumdrehungen für die Punkteteilung in der Heinz von Heiden Arena sorgte.

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Anstatt die Kugel in den eigenen Reihen zu halten und für Entlastung zu sorgen, "haben wir uns einschnüren lassen und den Gegner wiederbelebt. Um nach oben zu kommen, braucht es aber Siege. Nichts ersetzt Siege - das ist die Botschaft des Abends", untermauerte Reese, der unter der Woche den Aufstieg in die Bundesliga als Ziel ausgegeben hatte.

Titelfoto: David Inderlied/dpa (Bildmontage)

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