Hertha BSC verschenkt Sieg im "Freundschaftsspiel" gegen Karlsruher SC
Berlin - Aufholjagd ohne Krönung: Hertha BSC hat am Samstagabend beim 2:2 (2:1) zwar seine Comeback-Qualitäten gegen den Karlsruher SC unter Beweis gestellt, den Sieg am Ende aber noch aus der Hand gegeben.
Nachdem die Gäste früh durch ein Eigentor von Deyovaisio Zeefuik in Führung gegangen waren (10. Minute) schlugen die Hausherren zurück.
Allerdings dauerte es eine knappe halbe Stunde, bis die Berliner so richtig in Fahrt und erstmals gefährlich vors Tor der Karlsruher kamen und gleich zappelte die Kugel im Netz. Fabian Reese schädelte eine Flanke von Marten Winkler aus eigentlich ungünstiger Position ins kurze Eck - 1:1 (29.)!
Das war so etwas wie der Weckruf für die Alte Dame, denn bis zur Pause entwickelte sich nun ein ausgeglichenes Duell, während die Anhänger auf den Rängen gemeinsam den Franz-Beckenbauer-Klassiker "Gute Freunde kann niemand trennen" schmetterten.
Kurz vor der Halbzeit schlugen die Charlottenburger dann nach einer Ecke ein zweites Mal zu. Der bosnische Neu-Nationalspieler Haris Tabakovic verlängerte den Eckstoß artistisch mit der Hacke in den Fünfmeterraum, wo sich Florian Niederlechner hochschraubte und zur Führung einnickte - 2:1 (42.)!
Ex-Hertha-Bubi Leon Jensen klaut Alter Dame den Sieg
Schon vor dem Anpfiff sorgten die 58.851 Zuschauer der befreundeten Fan-Lager mit einer atemberaubenden Choreografie für eine tolle Atmosphäre im Olympiastadion.
Auf dem neu verlegten Rasen wurde die Freundschaft der beiden Vereine aber natürlich für 90 Minuten beiseite geschoben, schließlich ging es im Top-Spiel am 13. Spieltag um drei wichtige Punkte in der 2. Bundesliga, sowohl für den aktuell abstiegsbedrohten KSC als auch für die Berliner, die Anschluss an die obere Tabellenhälfte suchten.
Mit Wiederanpfiff versuchten die Badener mehr Druck zu entfachen, der aber oftmals spätestens im Strafraum der Hauptstädter verpuffte.
Nach 61 Zeigerumdrehungen ließ Reese die Einladung zur Vorentscheidung liegen. Der Außenstürmer fing einen Pass von KSC-Keeper Patrick Drewes ab und nagelte das Spielgerät aus spitzem Winkel an den rechten Innenpfosten.
Tabakovic (78.) und Pascal Klemens (79.) verpassten kurz nacheinander ebenfalls zwei gute Konter-Chancen und das sollte sich rächen. Nach einer Ecke konnte die Dardai-Truppe das Kunstleder nicht entscheidend klären und ausgerechnet Ex-Hertha-Bubi Leon Jensen sorgte mit einem gleich doppelt abgefälschten Schuss für den späten Ausgleich (81.)!
Statistik zum Spiel Hertha BSC gegen Karlsruher SC am 13. Spieltag der 2. Bundesliga
Hertha BSC - Karlsruher SC 2:2 (2:1)
Aufstellung Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Leistner, Kempf, Zeefuik - Klemens, Marton Dardai (70. Bouchalakis) - Winkler (85. Scherhant), Niederlechner (69. Prevljak), Reese - Tabakovic
Aufstellung Karlsruher SC: Drewes - Brosinski (62. M. Thiede), Bormuth, Franke, Heise (85. Herold) - Gondorf - Nebel (46. L. Jensen), Stindl, Wanitzek (90.+3 Burnic) - Schleusener (62. Siwsiwadse), Matanovic
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang) - Zuschauer: 58.851
Tore: 0:1 Zeefuik (10./Eigentor), 1:1 Reese (29.), 2:1 Niederlechner (42.), 2:2 L. Jensen (81.)
Gelbe Karten: - / L. Jensen (4), Heise (3)
Beste Spieler: Marton Dardai, Reese / Gondorf, Matanovic
Titelfoto: Soeren Stache/dpa