Hertha und die zwei Gesichter: Auswärts hui, zu Hause pfui

Berlin - So schnell sieht man sich wieder. Nach dem erneuten Rückschlag gegen Köln bekommt Hertha im DFB-Pokal die Chance auf Wiedergutmachung. Zum Glück dann beim Effzeh.

Herthas Florian Niederlechner (34) hatte noch die größte Chance auf den Ausgleich.  © Soeren Stache/dpa

Auswärts tun sich die Berliner leichter, sind mit drei Siegen und zwei Unentschieden gar noch ungeschlagen. "Die Jungs haben schon gezeigt, dass sie es besser können. Heute haben sie es nicht so gut gemacht", sagte Cristian Fiél (44) nach der Köln-Pleite.

Besonders ärgerlich: Mit einem Sieg hätte Hertha erstmals seit dem Abstieg auf einen Aufstiegsplatz springen können. So aber verfestigt sich der Eindruck, dass immer, wenn es darauf ankommt, die Nerven versagen. Das weckt Erinnerungen.

"Das war letztes Jahr schon ähnlich, als wir dann mal die Chance hatten, dass wir oben drin sein können", so Florian Niederlechner (34). "Da haben wir auch die Spiele verloren, genauso wie heute. Das müssen wir einfach besser machen und bei so Spielen wie heute da sein."

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Waren sie aber nicht. Die Mini-Siegesserie wurde von nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzenden Kölner jäh gestoppt. Es ist schon die vierte Pleite im sechsten Heimspiel. Mit so einer Heimschwäche wird die Alte Dame an Ende der Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben.

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Hertha BSC sammelte im Olympiastadion erst sechs Punkte

Hertha droht auch noch der Ausfall von Toni Leistner (34, M.).  © Soeren Stache/dpa

Selbst die zwei Heimsiege gegen Jahn Regensburg (2:0) und Eintracht Braunschweig (3:1) kamen eher glücklich zustande. Gegen den Aufsteiger musste ein Last-Minute-Treffer her, gegen Braunschweig sorgte ein Torwart-Bock inklusive Platzverweis für einen anderen Spielverlauf.

Auffällig: Elf der 17 Punkte holten die Berliner in der Fremde. Das sind fast doppelt so viele wie im Olympiastadion (sechs Punkte) - und das trotz Brocken wie beim HSV (1:1), auf dem Betzenberg (4:3) oder beim bis dato noch ungeschlagenen KSC (3:1).

Doch woran liegt es, dass es zu Hause nicht laufen will? Legt sich das junge Team selbst zu viel Druck auf?

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Daran glaubt Fiél zumindest nicht: "Was die Fans auf die Beine gestellt haben, war genau das, was du dir als Fußballer wünschst. Vor knapp 70.000 Menschen so ein Spiel spielen zu dürfen, das ist außergewöhnlich. Hoffentlich ist es jede Woche so." Dann aber mit einer besseren Leistung!

Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Hannover 96 11 15:7 22
2 SC Paderborn 07 11 18:13 20
3 Fortuna Düsseldorf 11 17:12 20
4 Hamburger SV 11 25:14 19
5 Karlsruher SC 11 22:19 19
6 1. FC Nürnberg 11 24:20 17
7 1. FC Magdeburg 11 20:17 17
8 Hertha BSC 11 19:17 17
9 SV 07 Elversberg 11 19:13 16
10 1. FC Kaiserslautern 11 20:18 16
11 1. FC Köln 11 23:20 15
12 SV Darmstadt 98 11 23:22 13
13 SpVgg Greuther Fürth 11 18:22 13
14 SC Preußen Münster 11 14:18 10
15 SSV Ulm 1846 11 10:13 9
16 FC Schalke 04 11 19:24 9
17 Eintracht Braunschweig 11 11:23 9
18 SSV Jahn Regensburg 11 5:30 7

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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