Hertha BSC und die (Phantom)-Fußspitze ins Glück

Berlin - Hertha BSC hat am Sonntag beim SC Paderborn einen wichtigen 2:1-Sieg im Kampf um einen möglichen Aufstieg in die Bundesliga eingefahren und den direkten Konkurrenten nach hartem Kampf in die Schranken verwiesen.

Hertha-Kapitän Toni Leistner (34, r.) kann von Glück sagen, dass seine Fußspitze nicht länger ist als die des vermeintlichen SCP-Torschützen Filip Bilbija (nicht im Bild).  © David Inderlied/dpa

"Neues Jahr, neues Glück, sagt man ja immer so schön", stellte Hertha-Kapitän Toni Leistner (34) nach dem Abpfiff zufrieden fest.

Dabei fing alles denkbar schlecht an, denn schon nach vier Minuten zappelte der Ball zum ersten Mal im Hertha-Netz. In der Entstehung des vermeintlichen Paderborner Führungstors rutschte Kevin Sessa (24) im eigenen Strafraum aus.

Cristian Fiél (44) fühlte sich dabei unweigerlich an die Hinrunde erinnert, "weil das so ein Ding gewesen wäre, wo Du Dich fragst: Hey, wie kann so etwas passieren?", erklärte der Hertha-Trainer bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

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Zum Glück für die Berliner stand Torschütze Filip Bilbija (24) mit der Fußspitze im Abseits, sodass der Treffer nach Begutachtung durch den VAR einkassiert wurde. Kurios: Auf dem Standbild, das bei der Überprüfung gezeigt wurde, war genau diese Fußspitze allerdings gar nicht zu sehen - wohl wegen eines technischen Problems.

Ein früher Rückstand wäre nach dem schwachen Ende der Hinrunde gleich der nächste Nackenschlag für die Alte Dame gewesen und hätte den Spielverlauf wohl entscheidend beeinflusst.

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Hertha BSC gewinnt mit Traumtor, viel Kampf und dem nötigen Quäntchen Glück

Cristian Fiél (44) hat sich besonders mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit zufrieden gezeigt.  © David Inderlied/dpa

"Wahrscheinlich sind das so Spiele, die du in der Hinrunde noch unentschieden spielst oder verlierst", vermutete Leistner, der auf die Defensivleistung seiner Teamkollegen "einfach nur stolz" war.

Sein Trainer zeigte sich besonders mit dem Auftritt in der ersten Halbzeit zufrieden und hatte viel Lob für den Traumtorschützen Derry Scherhant (22) übrig. Genau so etwas erwarte Fiél von seinen Flügelstürmern.

Die zweite Halbzeit sei dann viel Kampf gewesen und man habe auch das nötige Quäntchen Glück gehabt. Der Coach war demnach froh, dass der Anschlusstreffer erst sehr spät fiel, "sonst hätten wir den einen oder anderen Moment noch mal überstehen müssen".

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Ausgerechnet der Ex-Unioner Sven Michel (34) hätte zum Spielverderber werden können, denn kurz vor seinem Anschlusstreffer scheiterte er noch am Pfosten und in der letzten Szene des Spiels wurde er Elfmeter-würdig gefoult - meinte zumindest Paderborns Coach Lukas Kwasniok (43), der generell mit der Leistung von Schiedsrichter Florian Heft (35) nicht zufrieden war.

Für die Berliner gilt es jetzt, den Aufwärtstrend im Heimspiel am Samstag (20.30 Uhr/Sky) gegen den nächsten direkten Aufstiegs-Konkurrenten HSV zu bestätigen. "Es ist nur ein Sieg. Es geht weiter", mahnte Toni Leistner folgerichtig an.

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