Hertha BSC und der "Problemfall" Dardai
Berlin - Keine Sorge, Ex-Coach Pal Dardai (48) hat nicht vor, Hertha BSC zu verklagen, vielmehr geht es um seinen Sohn Marton Dardai (22), der gerade an einem Scheideweg steht.
Der 22-Jährige hat sich in der vergangenen Saison zum unangefochtenen Stammspieler entwickelt, absolvierte 33 Pflichtspiele für die Alte Dame, bei denen er 31 Mal in der Startelf stand.
Seine starke Leistung in der 2. Bundesliga machte ihn schließlich auch für die ungarische Nationalmannschaft interessant. Coach Marco Rossi (59) soll Anfang Dezember sogar höchstpersönlich nach Berlin gereist sein, um den Trainersohn von einem Verbandswechsel zu überzeugen.
Mit Erfolg, denn Dardai entschied sich dafür, zukünftig für das Heimatland seines Vaters die Fußballschuhe zu schnüren, obwohl er zuvor sämtliche deutsche U-Nationalteams durchlaufen hatte.
Diese Entscheidung sollte sich für Marton auszahlen, denn er steht sogar im EM-Kader der Magyaren und trifft in Gruppe A unter anderem auch auf Deutschland. Dadurch steht der Defensivspezialist bei der Europameisterschaft aber natürlich auch im Schaufenster für andere Vereine.
Marton Dardai gilt bei Hertha BSC als heißer Verkaufskandidat
Und genau hierin liegt das Dilemma für den Hauptstadtklub. Einerseits müssen die Verantwortlichen hoffen, dass der gebürtige Berliner groß aufspielt und seinen Marktwert steigert.
Andererseits würde damit ein Verkauf zwar lukrativer, aber wohl auch unausweichlich werden, wodurch die Blau-Weißen in der kommenden Spielzeit eine wichtige Säule für den angestrebten Aufstieg in die Bundesliga verlieren würden.
Fakt ist, dass Dardais Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, sodass die Spree-Athener nur noch in den nächsten beiden Wechselperioden mit ihm Kasse machen könnten, sollte er sich nicht dazu entscheiden, sein Arbeitspapier zu verlängern.
Um den größtmöglichen Gewinn für das Eigengewächs herauszuschlagen, müsste der Verkauf wohl schon in diesem Sommer erfolgen. Auch aus diesem Grund hält Hertha laut Kicker auf dem Transfermarkt Ausschau nach einem neuen Innenverteidiger, der vorzugsweise auch noch Linksfuß sein sollte - eben ganz genau wie Marton Dardai.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa