Herthas ewiges altes Leid: "Das müssen wir knallhart ansprechen"

Berlin - Die Stimmung war gut, die Euphorie da, doch zwei Nackenschläge - eins vor, eins nach der Pause - waren zu viel. Hertha BSC startet durch das 1:2 gegen Paderborn mit einer Niederlage in die neue Saison - zum vierten Mal nacheinander.

Ibrahim Maza (18, r.) konnte die Hertha-Niederlage nicht verhindern.
Ibrahim Maza (18, r.) konnte die Hertha-Niederlage nicht verhindern.  © Andreas Gora/dpa

Zum einen, weil die Berliner das 1:0 liegen ließen, und zum anderen, weil sie die Standard-Schwäche nicht Zuhause gelassen haben. Ein Thema, dass die Alte Dame einfach nicht loslässt. Schon vergangene Saison waren die Berliner viel zu anfällig.

Das setzte sich auch gegen Paderborn fort. Bei nahezu jeder Ecke brannte es im Strafraum. Das 0:1 durch Felix Götze (42. Minute) kurz vor dem Pausentee hatte sich bis dato zwar nicht angedeutet, war jedoch folgerichtig.

"Das müssen wir knallhart ansprechen. Es war nicht nur beim 0:1 der Fall. Auch danach sind die Paderborner frei zum Kopfball gekommen", ärgerte sich Keeper Tjark Ernst (21). "Wir haben uns Gedanken gemacht, Standards auch oft trainiert. Letztendlich liegt es an uns Spielern, die Standards im Griff zu haben. Das haben wir nicht geschafft."

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War es bei der Generalprobe gegen Cardiff noch ein Last-Minute-Eckball-Gegentor, brachte sich Hertha auch beim Saisonauftakt durch das schlechte Verteidigen selber um den Ertrag. Unbedrängt konnte der Bruder von Mario Götze (32) einnicken. "Es liegt an uns, dass wir jeden Mann bis zum Ende verfolgen. Man muss ja nicht jedes Kopfballduell gewinnen, aber man muss den Gegner so stören, dass er nicht einfach aufs Tor köpfen kann."

Bei den Ecken zeigte Hertha wieder einmal zu viele Schwächen.
Bei den Ecken zeigte Hertha wieder einmal zu viele Schwächen.  © Andreas Gora/dpa
Aufmunternde Worte für die Hertha-Stars gab es aus der Ostkurve.
Aufmunternde Worte für die Hertha-Stars gab es aus der Ostkurve.  © Andreas Gora/dpa

Hertha BSC vergeigt Saisonauftakt zum vierten Mal nacheinander

Maza (l.) ließ die Hertha-Fans im Olympiastadion noch einmal hoffen.
Maza (l.) ließ die Hertha-Fans im Olympiastadion noch einmal hoffen.  © Andreas Gora/dpa

Die Vorfreude auf das erste Heimspiel seit sechs Jahren war groß. Doch statt Euphorie setzte es einen Dämpfer. Zum nun schon vierten Mal nacheinander verpatzten die Berliner den Auftakt. Dabei haben sie sich so viel vorgenommen.

Vom angestrebten Ballbesitzfußball unter Cristian Fiél (44) war jedoch nicht viel zu sehen - und auch das Spielglück meinte es nicht mit dem Hausherren. Torschützenkönig Haris Tabakovic (30) traf im ersten Durchgang nur denn Innenpfosten. Statt dann kurz nach dem Seitenwechsel den Ausgleich zu erzielen, kassierten die Blau-Weißen prompt das 0:2.

Ernst: "Wir haben uns für die zweite Halbzeit extrem viel vorgenommen. Dann kommst du raus und kriegst direkt so ein blödes Gegentor, bei dem wir wieder pennen. Das darf nicht passieren."

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Ibo Maza (18) weckte das Stadion durch seine tolle Einzelleistung zwar wieder auf. Mehr sollte aber nicht mehr gelingen. So dürfte der Trainingsschwerpunkt in dieser Woche klar sein: das Verteidigen von Standards. Das war es allerdings auch schon vergangene Woche.

"Wir müssen es einfach so verteidigen, als ob es um Leben und Tod geht", fordert Diego Demme (32), der für Toni Leistner (33) die Binde übernahm. Insgesamt sah er sein Team "zu schüchtern".

Kommende Woche können bzw. müssen die Berliner es beim HSV besser machen. Sonst droht trotz großer Ambitionen erneut ein Fehlstart!

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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