Hertha BSC: Überraschung im Trainingslager! Drei dürfen gehen
Berlin - Er zählt bei Hertha BSC zu den positiven Überraschungen der Saison: Nader El-Jindaoui (27) hat sich offenbar nachhaltig für den Profikader empfohlen.
Der gebürtige Berliner war am Mittwoch beim Trainingsauftakt der A-Mannschaft dabei und darf wohl auch das anstehende Trainingslager in Alicante absolvieren, das will zumindest die "Bild" im Vorfeld erfahren haben. Er soll am Sonntag mit der Mannschaft in den Flieger nach Spanien steigen.
Damit hat der 27-Jährige das geschafft, was ihm die wenigsten zugetraut haben, ist er den meisten doch eher als Influencer mit Millionen Followern bei Instagram, TikTok und YouTube bekannt. Allerdings hat Jindaoui selbst immer wieder betont, dass er in erster Linie Fußballer sei.
Das haben mittlerweile auch Coach Pal Dardai (47) und Sportdirektor Benjamin Weber (43) erkannt und loben den Flügelstürmer für seinen Arbeitseifer. Er würde "in jedem Training sein Leben auf dem Platz" lassen, betonte Weber.
Nader stand in der 2. Bundesliga bislang dreimal im Hertha-Kader, wurde im letzten Spiel vor der Winterpause beim 0:0 gegen den VfL Osnabrück eingewechselt. Seine bisherige Sternstunde hatte der Senkrechtstarter aber zweifelsohne im DFB-Pokal beim 8:6-Erfolg gegen den HSV.
Nach seiner Einwechslung in der 80. Minute gehörte der Linksfuß zu den Leistungsträgern und zeige sich im Elfmeterschießen nervenstark und treffsicher.
Hertha BSC will sich schnellstmöglich von Myziane Maolida, Anderson Lucoqui und Kelian Nsona trennen
Als Belohnung für seine Entwicklung gehört er also vorerst weiter dem Profikader an, obwohl mit Ibrahim Maza (18) und Bence Dardai (17) zwei lange Zeit verletzte Offensivkräfte vor der Rückkehr stehen.
Alicante könnte nun also DIE Chance für Jindaoui sein, sich weiterzuempfehlen, denn über einen Profi-Vertrag verfügt er bislang noch nicht und sein Kontrakt läuft zum Saisonende aus. Der Verein hat jedoch die Option, sein Arbeitspapier um eine weitere Spielzeit zu verlängern - dann vielleicht sogar zu Profi-Konditionen.
Für drei andere Kicker soll die Hertha-Reise aber möglichst schon im Winter enden. Der Hauptstadtklub will laut "Kicker" die Transfer-Flops Myziane Maolida (24), Anderson Lucoqui (26) und Kelian Nsona (21) loswerden.
Besonders bitter ist der Werdegang von Nsona, der seit seiner Verpflichtung im Januar 2022 verletzungsbedingt lediglich sechs Partien für die zweite Mannschaft absolvieren konnte. Dort ist mittlerweile auch sein Landsmann Maolida angekommen, den Dardai als einen der faulsten Profis, die er jemals gesehen hat, bezeichnete. In beiden Fällen hoffen die Berliner auf Abnehmer aus Frankreich.
Lucoqui stieß erst im vergangenen Sommer zur Dardai-Truppe, konnte sich hinten links aber nie empfehlen. Er wurde lediglich einmal eingewechselt und stand überhaupt nur zweimal im Kader.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa