Berlin - Cristian Fiél (44) ist nicht mehr Trainer von Hertha BSC! Der Verein trennte sich nach der 1:2-Niederlage am Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf von seinem erst im Sommer verpflichteten Coach, wie der Hauptstadtklub bestätigte.
"Fiélo hat die Mannschaft in den vergangenen Monaten durch eine herausfordernde Phase geführt. Trotz seines hohen Engagements und seiner Leidenschaft für den Verein und die Mannschaft haben wir in den vergangenen Wochen leider nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns gewünscht haben", erklärte Sportdirektor Benjamin Weber (44). "Wir danken Fiélo für seine harte Arbeit und seinen Einsatz für Hertha BSC. Es war keine leichte Entscheidung."
Laut Informationen von Sky steht der Nachfolger bereits fest: Stefan Leitl (47) soll übernehmen. Hertha wolle sich später über die Nachfolge äußern.
Der Coach steht allerdings noch bei Hannover 96 unter Vertrag, die Gespräche sollen sich aber auf der Zielgeraden befinden.
Die Bosse sollen Fiél noch in der Nacht über sein Aus informiert haben. Nach vier Niederlagen in Serie reagierte der Klub damit auf die Talfahrt in der Tabelle. In einer extrem engen 2. Bundesliga hatte die Alte Dame noch bis Mitte November mit den Spitzenteams mitgehalten, betrug der Abstand auf die Aufstiegsränge nur vier Punkte.
Allerdings startete die Negativserie bereits mit der 0:1-Heimniederlage am 2. November gegen den 1. FC Köln und der 1:3-Niederlage am 9. November beim SV Darmstadt 98. Aus den seit Anfang November vergangenen zwölf Partien sammelte die Hertha nur zwei Siege, kassierte acht Niederlagen und spielte zweimal Unentschieden.
Dass der Hauptstadtklub im Sommer Fiel vom 1. FC Nürnberg für eine geschätzte Ablöse von 400.000 Euro abgekauft hatte, sorgte für Aufsehen.
Sportdirektor Benjamin Weber (44) hatte immer betont, dass der Deutsch-Spanier der absolute Wunschkandidat gewesen sei, der seine Spielphilosophie in Berlin durchsetzen sollte.
Hertha BSC: Cristian Fiél kämpfte mit ständigen Verletzungsproblemen und dem Abgang des Toptorjägers
Das tat er auch, hatte in seiner Amtszeit aber immer wieder auch mit schweren Verletzungsrückschläge im Team zu kämpfen, zudem wurde noch im Sommer mit Haris Tabakovic (30) der Toptorjäger an die TSG Hoffenheim verkauft.
Ein Transfer, der nicht nur ein sportlicher Aufstiegswunsch des Stürmers war, sondern auch für Berlin finanziell nötig. Ebenso verhielt es sich mit Innenverteidiger Marc Oliver Kempf (30), der in die Serie A zu Como verkauft wurde.
Ihn ersetzen sollte Rückkehrer John Brooks (32), der sich allerdings wenige Tage nach seiner Verpflichtung im Training am Sprunggelenk verletzte und bis jetzt kein einziges Spiel absolviert hat.
Problematisch wurde für Fiél auch der wochenlange Ausfall von Fabian Reese, der beim Testspiel in der Vorbereitung am 16. Juli 2024 gegen Energie Cottbus grob gefoult wurde, sich dabei das Syndesmose- und Innenband im Sprunggelenk verletzte und operiert werden musste.
Zwar gab er zwischenzeitlich sein Comeback noch in der Hinrunde, litt dann aber an einem Knochenmarködem und fiel wieder aus. Erst im vergangenen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern stand er erstmals wieder in der Startelf.
Die Gesamtheit aus den nicht kompensierten Abgängen, vielen Verletzungssorgen und teils gravierenden individuellen Fehlern in den Partien wurde Fiél am Ende zum Verhängnis.
Erstmeldung um 12.03 Uhr, aktualisiert um 19.58 Uhr.