Hertha BSC: So sieht der Lizenz-Plan aus, Bobic spült noch Geld in die Kassen
Berlin - Seit dem vergangenen Wochenende ist der siebente Bundesliga-Abstieg von Hertha BSC besiegelte Sache, allerdings bleibt weiterhin unklar, in welcher Spielklasse der Hauptstadtklub in der nächsten Saison antreten wird.
Die Alte Dame muss nämlich auch um die Lizenz für das deutsche Fußball-Unterhaus und sogar den gesamten Profi-Bereich bangen. Im schlimmsten Fall droht den Blau-Weißen der Absturz in die Regionalliga.
Knackpunkt ist eine Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro, die im kommenden November nebst Zinsen zurückgezahlt werden müsste und ein großes Loch in den Vereinshaushalt reißen und die Finanzierung der kommenden Spielzeit arg gefährden würde.
Die Lösung: Hertha will besagte Anleihe einfach um zwei weitere Jahre zu einem höheren Jahreszinssatz bis zum 8. November 2025 verlängern. Der Zinssatz würde dann ab dem 8. August 2023 von 6,5 auf 8,5 Prozent pro Jahr steigen. Zudem "sollen sich die Rückzahlungsbeträge bis zur Endfälligkeit, gestaffelt nach Datum, erhöhen", heißt es in der Mitteilung auf der Vereins-Homepage.
Das Verfahren für die Verlängerung wurde demnach am Montag eingeleitet. Vom 26. Mai bis zum 19. Juni kann darüber abgestimmt werden. Allerdings müssen die Spree-Athener bereits bis zum 7. Juni die Auflagen der Deutschen Fußball Liga erfüllen, um die Lizenz zu erhalten.
Fredi Bobics Vertragsklauseln spülen Hertha BSC zwölf Millionen Euro in die Kasse
"Mit dieser Verlängerung würde es uns gelingen, die finanzielle Situation von Hertha BSC in der nächsten Saison zu stabilisieren und zu verbessern. Darüber hinaus wäre sie ein wichtiger und zentraler Baustein im Lizenzierungsverfahren der DFL", warb Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich (59) in der Vereinsmitteilung für das Votum.
Damit würden die Berliner vorerst weiter auf Pump leben und wären natürlich trotzdem auf Transfererlöse durch Spielerverkäufe angewiesen, müssen ihren teuren Kader (mindestens) auf Zweitliga-Niveau stutzen. Dabei soll der viel zitierte Hertha-Weg weiter beschritten und auf die hauseigene Akademie gesetzt werden.
In Santiago Ascacibar und Omar Alderete (beide 26) ist die Alte Dame bereits zwei teure Legionäre losgeworden. Doch die Liste der potenziellen Verkaufskandidaten ist lang und nur wenige Profis gelten als unverkäuflich.
Allerdings kann sich der Verein bei seinem geschassten Manager Fredi Bobic (51) bedanken, dass demnächst zwölf Millionen Euro in die klamme Hertha-Kasse gespült werden, wie "Bild" berichtet.
Demnach hat Bobic, der weiterhin einen Rechtsstreit mit dem Hauptstadtklub ausficht, über Vertragsklauseln für den anstehenden Geldregen gesorgt. So sollen die Kaufoptionen für Ascacibar und Alderete 2,5 respektive 4,5 Millionen Euro betragen.
Zudem sorgte der 51-Jährige auch dafür, dass die Alte Dame an einem Weiterverkauf von Matheus Cunha (23) beteiligt wird, was weitere fünf Millionen einbringt.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa, David Inderlied/dpa (Bildmontage)