Hertha BSC: Pal Dardai spricht Mannschaft Qualität für die 2. Bundesliga ab
Berlin - Das hat gesessen! Trainer Pal Dardai (47) hat am Samstagabend ein vernichtendes Urteil über den Zustand von Hertha BSC gefällt: Nach der schmerzvollen 0:3-Niederlage beim HSV hat er seiner Mannschaft in der aktuellen Verfassung die Qualität für die 2. Bundesliga abgesprochen!
In der Tat stehen die Berliner nach drei Spieltagen im Unterhaus als schlechtester Absteiger aller Zeiten dar, denn auch bei der fußballerischen Demontage in Hamburg, konnten die Blau-Weißen keinen Treffer erzielen, hatten während der 90 Minuten nicht eine echte Großchance.
Null Punkte, null Tore bei fünf Gegentreffern, Platz 18, lautet die vernichtende Bilanz. Das erinnert stark an Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen waren nach dem Abstieg aus der Bundesliga ähnlich schlecht nach drei Spieltagen in der vergangenen Saison platziert, konnten aber immerhin zwei Treffer markieren.
Am Ende mussten die Arminen aber in der Relegation trotzdem die Segel streichen und wurden direkt in die 3. Liga durchgereicht. Droht der Alten Dame nun ein ähnliches Schicksal, das zunächst durch die Erteilung der DFL-Lizenz noch abgewendet werden konnte?
Wenn man den Worten von Dardai lauscht, klingt das fast so: "Die Kabine, die Trainings, wenn man das beobachtet, das ist einfach gut. Zum Schluss ist es vielleicht die Qualität und wir sind nicht stark genug für diese Liga", fand er deutliche Worte am Sky-Mikrofon.
Ex-Dynamo Toni Leistner trotz Union-Vergangenheit von Hertha-Fans als Kapitän gefordert!
Es brauche seine Zeit, sich an die neue Liga zu gewöhnen, in der es härter zugehe und die Schiedsrichter auch mehr durchgehen ließen, erklärte der Ungar. Der Hauptstadtklub sollte sich bei der Eingewöhnung aber nicht zu viel Zeit lassen, sonst ist das Loch, das sie sich gegraben haben, einfach schon zu tief.
Von der Härte der Liga kann auch Toni Leistner (33) ein Lied singen. Der Ex-Dynamo haute sich in jeden Zweikampf gegen die Rothosen und spielte sogar mit gebrochener Nase weiter. Das kommt bei vielen Fans gut an und einige fordern jetzt sogar, den 33-Jährigen zum neuen Mannschaftskapitän zu ernennen.
Und das trotz seiner Vergangenheit bei Union Berlin, die ihm einen unfreundlichen Empfang einbrachte. Aber Leistner ist einer der wenigen Führungsspieler der Spree-Athener und fand nach Spielschluss ähnlich harsche Worte wie sein Coach. "Wir reden immer die ganze Woche ganz viel, aber im Endeffekt fehlt die Qualität dann wahrscheinlich auch", stellte er ernüchtert fest.
Was Hertha BSC nach dem Abstieg weiterhin abgeht, sind auf jeden Fall Führungsspieler wie Leistner. Daher arbeiten die Verantwortlichen schon seit geraumer Zeit an einem Transfer von Diego Demme (31).
Ein Spieler seines Kalibers würde der jungen Mannschaft mit seiner Erfahrung natürlich guttun und könnte im Mittelfeld als verlängerter Arm des Trainers und ordnende Hand fungieren.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa (Bildmontage)