Hertha BSC: Neue Details zum Zecke-Aus

Von Johannes Kohlstedt, Thomas Flehmer

Berlin - Hertha BSC kann am Freitagabend auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt machen, direkt absteigen kann die Alte Dame schon jetzt nicht mehr. Das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg ist durch das überraschende Ausscheiden von Andreas "Zecke" Neuendorf (50) jedoch mehr oder weniger in den Hintergrund geraten. Auf der Pressekonferenz ging Sportdirektor Benjamin Weber (45) noch einmal auf das Aus ein.

Zweieinhalb Jahre arbeiteten Sportdirektor Benjamin Weber (45, r.) und Zecke Neuendorf (50) eng zusammen.
Zweieinhalb Jahre arbeiteten Sportdirektor Benjamin Weber (45, r.) und Zecke Neuendorf (50) eng zusammen.  © Soeren Stache/dpa

Demnach stand der Entschluss schon vor dem Auswärtsspiel in Ulm fest. "Zecke hat uns im Vorfeld des Spiels entsprechend informiert. Ich habe nach dem Spiel dann Stefan (Anm. d. Red./Leitl) informiert. Wir sind dann zurück nach Berlin und haben nach der Ankunft auch die Mannschaft informiert."

Am späten Sonntagabend ging dann auch die Meldung raus. So überraschend der Zeitpunkt auch war, soll Zecke mit dem Rücktritt dem Kicker zufolge seiner Entlassung zuvorgekommen sein. Zuletzt wurden aber auch beim Direktor Akademie und Lizenzspielerbereich vermehrt kritische Stimmen laut.

"Jeder, der Zecke kennt, weiß, was er für den Verein geleistet hat. Sowohl als Spieler, als Trainer, vor allem aber auch als Funktionär", so Weber. "Zecke ist Herthaner. Zecke ist blau-weiß durch und durch. Er wird die Hertha-Fahne weiter im Herzen tragen."

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Für den Zweitligisten beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. "Wir sind auf dem Weg, die Nachfolge zu klären", sagte Weber. Zweieinhalb Jahre waren die Hertha-Bosse Weber/Neuendorf neben dem überraschend und viel zu früh verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (†43) eng verbunden mit dem ausgerufenen Berliner Weg. "Wir haben nicht immer denselben Nenner gehabt, aber immer sehr vertraulich miteinander gearbeitet."

Zecke trat am Sonntag überraschend zurück.
Zecke trat am Sonntag überraschend zurück.  © Christoph Soeder/dpa

Allagui bereits in Nachwuchsarbeit eingebunden

Da der 50-jährige Neuendorf bereits in den vergangenen Wochen seinen Rückzug aus der Nachwuchsakademie bei den Verantwortlichen angekündigt hatte, habe eine Nachfolgesuche schon begonnen.

Mit Sami Allagui (38), Leiter Teammanagement bei Hertha, wurde bereits ein weiterer ehemaliger Hertha-Spieler in den Nachwuchsbereich eingebunden. Zudem seien die Planungen innerhalb der Akademie für die kommende Spielzeit schon lange angelaufen. "Es entsteht kein Vakuum", sagte Weber.

Auch die Planungen im Lizenzspielerbereich würden durch den Abgang Neuendorfs nicht behindert. Hier waren Weber, Neuendorf und das Scouting-Team schon seit Monaten am Werk.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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