Hertha-Keeper: Gersbeck nach Prügelattacke suspendiert, aber ...
Berlin - Hertha BSC und Marius Gersbeck (28) gehen offiziell zwar weiterhin getrennte Wege, das heißt aber nicht, dass der suspendierte Keeper auch vom Trainingsgelände verbannt ist.
Der Torwart muss sich vom Mannschaftstraining zwar noch fernhalten, soll auf einem Nebenplatz derweil allerdings mit Max Steinborn (34), seines Zeichen Torwarttrainer der zweiten Mannschaft, zusammenarbeiten, wie "Bild" berichtete.
Von Vereinsseite wurde demnach bestätigt, dass der 28-Jährige nach seiner Suspendierung aufgefordert worden sei, "sich individuell mit einem Trainer von Hertha BSC fit zu halten", zitierte das Blatt eine Pressesprecherin, die betonte, dass der Ausschluss vom Team-Training nach wie vor gelte.
Die Causa Gersbeck bekommt aber durch den drohenden Abgang von Stammkeeper Oliver Christensen (24) neue Brisanz. Der Däne wird mit einem Transfer in die Serie A in Verbindung gebracht. AC Florenz soll angeblich bereit sein, bis zu sechs Millionen Euro für den Torwart zu zahlen.
Da Alexander Schwolow (31) bereits innerhalb des Stadtgebiets die Seiten gewechselt und bei Lokalrivale Union Berlin angeheuert hat, stünde die Alte Dame dann plötzlich, abgesehen von Tjark Ernst (20), ohne einen Torhüter mit Einsatzzeit im Profi-Bereich da.
Arbeitet Hertha-Präsident Kay Bernstein intern an der Rückkehr seines Freundes Marius Gersbeck?
Allerdings soll Hertha-Präsident Kay Bernstein (42) hinter verschlossenen Türen bereits an Gersbecks Rehabilitierung arbeiten. Die beiden kennen sich schon aus gemeinsamen Zeiten in der Ostkurve und sollen dementsprechend befreundet sein.
Nach "Bild"-Angaben sei der 42-Jährige bereits mit dem Ältestenrat, Aufsichtsrat und Präsidium in Kontakt getreten und habe statt der drohenden Kündigung eine saftige Geldstrafe als Maßnahme vorgeschlagen. Doch längst nicht alle sind von einer möglichen Rückkehr des Skandal-Keepers angetan, befürchten gar einen Image-Verlust für den Verein, sollte er nicht entlassen werden.
Denn die Ermittlungen der österreichischen Polizei gehen derweil weiter. Gersbeck steht in Verdacht, während des Trainingslagers in Zell am See einen Einheimischen verprügelt zu haben. Zuvor habe er sich unerlaubt vom Team-Hotel entfernt, um mit mitgereisten Freunden in einem Gasthof zu feiern.
Die Details, die nach und nach bekannt wurden, lassen den Torwart in keinem guten Licht erscheinen. Sollte Gersbeck angeklagt und verurteilt werden, drohen ihm sogar bis zu drei Jahre Haft in Österreich.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa (Bildmontage)