Hertha BSC kämpft ums nackte Überleben: Vermeintlich einfachstes Restprogramm?

Berlin - Union Berlins Coach Urs Fischer (57) hat es als "Crunchtime" bezeichnet, für den Stadtrivalen Hertha BSC geht es in den letzten vier Saisonspielen allerdings um nicht weniger als das nackte Überleben in der Bundesliga.

In den kommenden Wochen sind bei Hertha BSC mehr denn je Zusammenhalt und Teamgeist gefragt.
In den kommenden Wochen sind bei Hertha BSC mehr denn je Zusammenhalt und Teamgeist gefragt.  © Sven Hoppe/dpa

Die Blau-Weißen stehen mit dem Rücken zur Wand. Mit sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bilden sie bereits einigermaßen abgeschlagen das Schlusslicht im deutschen Fußballoberhaus.

Gegen den FC Bayern haben sie sich beim 0:2 in der Allianz Arena zwar teuer verkauft und lange Zeit einigermaßen mit dem angeschlagenen Rekordmeister mithalten können, am Ende standen sie aber trotzdem wieder mit leeren Händen da.

Nichtsdestotrotz gilt es für Coach Pal Dardai (47), auf die Leistung gegen die Münchener aufzubauen. Der Ungar kündigte nach der Pleite vom Sonntag an, dass er in der kommenden Trainingswoche das Augenmerk verstärkt auf die Offensive legen will.

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Denn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) soll im heimischen Olympiastadion gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart zur Attacke geblasen werden. Ein Sieg ist Pflicht, will man den letzten Strohhalm im Abstiegskampf noch ergreifen.

In dem Duell können die Berliner zwar auch nur drei Punkte einfahren, aber wenn eine Partie jemals die Bezeichnung "Sechspunkte-Spiel" verdient hat, dann der Abstiegskracher gegen den VfB.

Für Hertha BSC hängt nahezu alles an den direkten Duellen mit Stuttgart und Bochum

Hertha BSC kann am Samstag gegen den VfB Stuttgart einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Hertha BSC kann am Samstag gegen den VfB Stuttgart einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.  © Tom Weller/dpa

Bei einer Niederlage wären die Stuttgarter auf neun Punkte enteilt, mit einem Sieg könnten die Spree-Athener den Abstand auf drei Zähler verkürzen.

Die Alte Dame hat das Glück, in den verbleibenden Begegnungen auf zwei direkte Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt zu treffen. Denn neben den Schwaben muss auch noch der VfL Bochum in die Hauptstadt reisen.

Dazwischen wartet auf die Dardai-Truppe eine Auswärtsreise zum 1. FC Köln, der zurzeit auch nicht besonders sattelfest agiert. Lediglich am letzten Spieltag steht in Wolfsburg noch einmal eine schwere Aufgabe auf dem Programm - ausgerechnet gegen den Ex-Hertha-Kicker und gebürtigen Berliner Niko Kovac (51), der die Wölfe trainiert.

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Das wohl schwierigste Restprogramm hat Schalke 04, die noch gegen die formstarken Mainzer, Bayern München, Eintracht Frankfurt und RB Leipzig antreten müssen.

Der VfB bekommt es neben den Herthanern mit Bayer Leverkusen, ebenfalls Mainz 05 und Hoffenheim zu tun, während sich die Bochumer abgesehen vom Hauptstadtklub mit kriselnden Gladbachern, dem FC Augsburg und Leverkusen duellieren müssen.

Vieles, wenn nicht sogar alles, hängt für Hertha BSC also von den direkten Duellen ab. Und wer weiß, vielleicht gibt es am Ende dann ja doch noch ein Wiedersehen mit dem HSV in der Relegation.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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