Ex-Hertha-Kicker und U20-Nationalspieler muss Karriere mit nur 23 Jahren beenden
Berlin - Tragisches Sportlerschicksal! Er ist in der Jugend von Hertha BSC zu einem kommenden Star herangereift und spielte in der deutschen U20-Auswahl: Am Sonntag musste Sidney Friede im Alter von nur 23 Jahren das Ende seiner Karriere als Profi-Fußballer verkünden.
"Nach langem Überlegen und Rat von mehreren Ärzten muss ich Euch leider erzählen, dass ich aufgrund meines Knies nicht weiter professionell Fußball spielen kann", verkündete der Spieler vom slowakischen Erstligisten DAC Dunajska Streda schweren Herzens bei Instagram.
In der Saison 2020/21 zog sich der zentrale Mittelfeldspieler gleich zwei schwerwiegende Knieverletzungen zu.
"Die hohe Belastung sorgt für Schmerzen und auf Dauer würde sie zu größeren Folgeschäden im Knie/Sprunggelenk führen", erläuterte er seinen Schritt weiter.
Er sei mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem es Zeit sei, seine Gesundheit an erste Stelle zu setzen.
Friede wechselte 2012 aus der Jugend des SC Staaken 1919 zur Alten Dame und kickte in der U17 und U19 unter anderem mit den aktuellen Hertha-Profis Jordan Torunarigha (23), Maximilian Mittelstädt (24) und Arne Maier (22) zusammen.
Zu seinen weiteren Weggefährten gehörten auch Palko Dardai (22), der die Berliner erst im Januar Richtung Ungarn verließ, um bei MOL Fehérvár FC anzuheuern und Julius Kade (22), der mittlerweile in Diensten von Dynamo Dresden steht.
Sidney Friede gibt sein Karriereende bei Instagram bekannt
Sidney Friede wurde in entscheidenden Momenten seiner Karriere von Verletzungen zurückgeworfen
Besonders mit Maier bildete der körperlich robuste aber dennoch elegante Mittelfeldakteur ein kongeniales Duo, wobei der technisch versierte Friede oftmals den eher offensiven Part übernahm.
Er verfügte über eine hohe Spielintelligenz und konnte seine Teamkollegen mit genialen Pässen in Szene setzen. Obendrein besaß er selbst jede Menge Drang zum Tor. Für Herthas U19 schoss er in 52 Einsätzen 17 Tore und steuerte 14 Vorlagen bei.
Zuweilen neigte der hoch veranlagte Mittelfeldmann allerdings zu einer gewissen Arroganz auf dem Feld und ließ seine Gegner spüren, dass er ihnen überlegen war, weshalb er gerade in der Jugendzeit häufig auf die Socken bekam.
Herthas damaliger und aktueller Chef-Coach Pal Dardai (45) zog ihn in der Saison 2018/19 von der zweiten Mannschaft in den Profi-Kader hoch, wo er sich auch aufgrund von Verletzungen nicht durchsetzen konnte. Schließlich wurde er in der Rückrunde nach Belgien zu Royal Excel Mouscron verliehen.
Nach seiner Rückkehr zu den Charlottenburgern war er abermals vom Verletzungspech verfolgt. Im Januar 2020 erfolgte dann der ablösefreie Wechsel zum damaligen Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden.
Nach dem Abstieg in die 3. Liga verließ der 23-Jährige den Verein im Sommer desselben Jahres in Richtung Slowakei, wo er nun seine Karriere vorzeitig beenden musste.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa