Hertha BSC: Das sind die Gewinner des Sommer-Trainingslagers

Berlin - Die Generalprobe ist geglückt. Rund eine Woche vor dem anspruchsvollen Zweitliga-Saisonstart in Düsseldorf erkämpfte sich Hertha BSC bei Standard Lüttich ein 1:1.

Deyovaisio Zeefuik (25) war eigentlich schon abgeschrieben, ist aber wieder gefragt.
Deyovaisio Zeefuik (25) war eigentlich schon abgeschrieben, ist aber wieder gefragt.  © Sven Hoppe/dpa

Gegen die Belgier ließ Pal Dardai (47) seine mutmaßliche A-Elf ran. Zuvor hatten die Herthaner neun Tage lang in Österreich geschuftet.

"Wir sind top vorbereitet und glücklich, dass die Jungs jede Trainingseinheit durchgezogen", zeigte sich Dardai zufrieden. "Taktisch sind wir fast durch. Jetzt kannst du richtig arbeiten."

Der Ungar hatte schon zum Trainingsauftakt erneut betont, dass er mit faulen Spielern nicht mehr arbeiten werde. Die Stars scheinen genau hingehört zu haben: Das sind die Gewinner der Vorbereitung.

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Deyovaisio Zeefuik

Vor Saisonbeginn schon beinah in Vergessenheit geraten, scheint Deyovaisio Zeefuik (25) die Chance genutzt zu haben. Der Rechtsverteidiger hat die Nase vorn vor dem wechselwilligen Jonjoe Kenny (26), Nachwuchsspieler Julian Eitschberger (19) und Oldie Peter Pekarik (36).

"Zeefuik ist schnell genug, kann flanken und ist kopfballstark", äußerte sich sein Coach schon zu Beginn des Trainingslagers positiv über den Niederländer. Nur seine "übermotivierte Art" steht ihm (noch) im Weg. Nach seiner abermals missglückten Leihe (nur ein Spiel für Hellas Verona) sucht der 25-Jährige zum dritten Mal den Neuanfang in Berlin. Klappt's nun in der 2. Liga?

Toni Leistner will mit Leistung überzeugen

Toni Leistner (32) wurde zunächst nicht gerade herzlich empfangen.
Toni Leistner (32) wurde zunächst nicht gerade herzlich empfangen.  © Andreas Gora/dpa

Toni Leistner

Der Start verlief unschön. Aufgrund seiner Union-Vergangenheit und der noch vorhandenen Verbundenheit zum Stadtrivalen machte eine Ultraguppierung per Plakat deutlich, was sie vom Neuzugang Toni Leistner (32) hält: gar nichts.

Bei der gestrigen Saisoneröffnung fiel der Empfang da schon deutlich freundlicher aus.

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"Es ist Fußball, jeder darf sich frei äußern. Das gehört einfach dazu", so Leistner zuletzt. "Bei Manuel Neuer hat es auch eine Zeit gedauert. Man kann die Fans nur mit Leistung überzeugen."

Das hat er bislang - zumindest seinen Trainer.

Der zweikampf- und kopfballstarke 32-Jährige, der zuletzt in Belgien Kapitän war, gilt als Lautsprecher - auf und neben dem Platz. "Toni kam und dirigiert schon, das ist sehr gut", freut sich Dardai über seinen Abwehrspieler.

Florian Niederlechner

Auf sein Premierentor für die Alte Dame musste Florian Niederlechner (32) lange warten. Erst am 31. Spieltag - beim 2:1 gegen Stuttgart - klingelte es. Es sollte der einzige Treffer bleiben. Doch trotz der auch für ihn persönlich enttäuschenden Hinrunde war für den Angreifer schnell klar: Er bleibt auch im Unterhaus!

Mit Smail Prevljak (28) hat Hertha zwar auf den Abgang von Jessic Ngankam (23) reagiert, die Nase vorn hat aber Niederlechner. Auch Wilfried Kanga (25) muss sich erstmal wieder mit einem Bankplatz begnügen.

Drei gehen voran: Toni Leistner (32, 2.v.l.), Marco Richter (25, M) und Florian Niederlechner (32, 2.v.r.) sollen bei Hertha wichtige Rollen einnehmen.
Drei gehen voran: Toni Leistner (32, 2.v.l.), Marco Richter (25, M) und Florian Niederlechner (32, 2.v.r.) sollen bei Hertha wichtige Rollen einnehmen.  © Andreas Gora/dpa

Fabian Reese kann der Unterschiedsspieler bei Hertha BSC werden

Fabian Reese (25) hat sich schnell in die Herzen der Hertha-Fans gespielt.
Fabian Reese (25) hat sich schnell in die Herzen der Hertha-Fans gespielt.  © Soeren Stache/dpa

Fabian Reese

Es brauchte nicht nur lackierte Fingernägel oder die für Fußballer ungewöhnliche Figur, um die Herzen der Fans im Sturm zu erobern.

Fabian Reese (25) knüpft auch in Berlin an seine herausragende vergangene Saison (elf Tore, zehn Vorlagen) an. Bei den drei Testspielen war er auf der linken Seite stets einer der Auffälligsten.

Mit seinem Tempo, seiner unbekümmerten Art und dem Zug zum Tor könnte der 25-Jährige zum X-Faktor werden.

Vom Chef gab es gleich ein Sonderlob: "Ich bin hochzufrieden, wie Reese angekommen ist. Fabian kommt und es wirkt, als wäre er schon hundert Jahre hier und funktioniert", so Dardai.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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