Hertha-Bubi ätzt gegen Bayern München: Abwerbung "einfach übel nervig"
Berlin/München - Es ist längst zur Unsitte geworden, dass Bundesliga-Klubs bei den "Kleinen" wildern - und das bezieht sich nicht nur auf die Liga-Höhe, sondern auch auf das Alter der ausgemachten Ziele.
Dabei spielen neben der sportlichen Perspektive mittlerweile hohe Geldbeträge eine entscheidende Rolle. Einen 13-Jährigen für satte 300.000 Euro zu verpflichten, wird von vielen als unmoralisch angesehen. Dieses Geschäftsgebaren zeige nach Meinung der Kritiker, wie kaputt das System Fußball bereits sei.
Klar, jeder ist auf der Suche nach dem neuen Lionel Messi (35), der einst im Alter von nur 13 Jahren seine argentinische Heimat verließ und in "La Masia", der legendären Jugendabteilung des FC Barcelona, aufgenommen wurde.
Allerdings ging der Kontakt damals von "La Pulgas" Eltern aus und nicht umgekehrt.
Dass mittlerweile oftmals die Vereine die Initiative ergreifen, um Top-Talente frühzeitig für sich zu gewinnen und dabei auch sehr hartnäckig sein können, zeigt ein Twitter-Beitrag des 17-jährigen Lukas Michelbrink, der seit 2020 sämtliche Jugendabteilungen von Hertha BSC durchlaufen hat und mittlerweile in der U19 der Blau-Weißen kickt.
Der Hertha-Bubi hat in diesem Zusammenhang explizit gegen den FC Bayern München losgepoltert. "Bayern, einfach übel nervig, man", ätzte er. Demnach sei der deutsche Rekordmeister bereits in der U13 an ihn und andere Hertha-Bubis herangetreten, um sie abzuwerben.
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"Haben alle zwei Wochen meine Mutter angerufen und gesagt, wir sollen uns das 'Projekt' doch wenigstes mal anschauen", ließ er kein gutes Haar am Verhalten der Münchener.
Anlass für seinen Tweet war der Hertha-Abgang des erst 16-jährigen Ausnahmetalents Noel Aseko Nkili, der zukünftig an der Säbener Straße kicken wird.
Noch schlimmer hat es jedoch den 1. FSV Mainz 05 erwischt. Wie "FCB Inside" berichtet, haben die Münchner nämlich mit Ari (14), Aviel (12) und Alex Hentcho Nseke (9!) kürzlich drei Brüder von dem Ligakonkurrenten gegen eine nicht näher genannte Ausbildungsentschädigung "erworben".
Bei diesem Transfer soll das Augenmerk insbesondere auf dem jüngsten Bruder gelegen haben, der als Wunderkind gilt. Im Alter von neun Jahren ist er nun dem Leistungsdruck der FCB-Nachwuchsakademie ausgesetzt.
Michelbrink hat sich für einen anderen Weg entschieden. Er bleibt der Alten Dame treu und hofft sicherlich darauf, wie sein älterer Bruder Jonas Michelbrink (21) in naher Zukunft auch einen Profivertrag seines Ausbildungsvereins vorgelegt zu bekommen.
Titelfoto: Andreas Gebert/dpa, IMAGO / Sportfoto Rudel (Bildmontage)