Frust bei Fabian Reese: Hat er am Ende gar keinen Bock mehr auf Hertha BSC?
Berlin - Dicke Luft bei Hertha BSC: Fabian Reese (26) hat sich nach der unnötigen 2:4-Pleite in Elversberg äußerst genervt gezeigt.
Bei Instagram veröffentlichte der 26-Jährige nach dem Spiel einen Beitrag, mit dem er seine Gefühlslage verdeutlichte: "FRUST PUR".
Hatte sein Coach Pal Dardai (48) nicht zum Saisonendspurt endlich die heiß ersehnte Siegesserie von seiner Mannschaft eingefordert, ohne die man den Aufstieg gar nicht erst in den Mund nehmen dürfe?
Aus der angepeilten Sieges-Serie wurde stattdessen eine Serie ohne Sieg, denn der Hauptstadtklub wartet sein nunmehr drei Partien auf einen Dreier. Davon zeigte sich auch Reese sichtlich enttäuscht, was er mit Bildern, die "mehr als 1000 Worte" sagen, untermauerte.
Auf den Schnappschüssen fasst sich der Leistungsträger, der gegen den Aufsteiger aus dem Saarland einmal mehr der beste Spieler der Berliner war, fassungslos an den Kopf, gestikuliert wild mit beiden Armen und beißt vor Wut in sein Trikot.
Allerdings ist es sein Kommentar zu dem Beitrag, der Bände spricht. "So muss sich Sisyphus gefühlt haben", stellte der Flügelflitzer fest. "Wenn ich Tag für Tag alles gebe und wir es zusammen doch nicht schaffen, den Stein bis zur Bergspitze zu tragen, sondern gefühlt immer wieder von vorn anfangen müssen", resignierte Fabian.
Verlässt Fabian Reese Hertha BSC im Sommer trotz Vertragsverlängerung?
Zur Erklärung: Sisyphus ist eine Figur aus der griechischen Mythologie, die vom Gott des Todes in der Unterwelt dazu verdammt war, einen schweren Felsbrocken einen steilen Hang hinaufzurollen und stets kurz vor dem Ziel scheiterte.
Daher spricht man auch von Sisyphusarbeit, wenn etwas unmöglich erscheint. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Reese nicht mehr an einen Aufstieg mit der Alten Dame glaubt?
Ein Treuebekenntnis gab er den Fans nach Spielschluss auf jeden Fall nicht. "Es wäre gelogen und wäre jetzt utopisch, irgendetwas zu sagen. Keiner kann in die Glaskugel gucken", sagte er am Sky-Mikrofon.
Fakt ist, dass Fabian Reese von Anfang an das Ziel hatte, mit den Blau-Weißen aufzusteigen, denn die Bundesliga ist schließlich sein großer Traum. Zwar hat er seinen Vertrag unter der Saison sogar noch verlängert, doch auch das ist keine Garantie, dass er eine weitere Spielzeit in der Hauptstadt verbringen wird.
Im Sommer werden mit Sicherheit einige Bundesligisten ihre Fühler nach dem pfeilschnellen Rechtsfuß ausstrecken. Bereits im Winter hatten Werder Bremen und der 1. FC Köln bei ihm angeklopft.
Sollte ein passendes Angebot auf den Tisch flattern, könnten seine Tage an der Spree schon bald gezählt sein, obwohl er sich beim Hauptstadtklub eigentlich sehr wohlfühlt, wie er wiederholt betont hat.
Titelfoto: Silas Schueller/DeFodi Images/dpa