Hertha BSC auf Stürmersuche: Stehen diese Knipser auf dem Transfer-Wunschzettel?
Berlin - Der Hochsommer ist da und der Transfermarkt kommt langsam aber sicher in Schwung, zumindest brodelt die Gerüchteküche mindestens genauso heiß, wie die Temperaturen. Bei Hertha BSC steht besonders der Angriff im Fokus.
Mit lediglich 37 erzielten Buden war die Alte Dame in der vergangenen Saison das drittschwächste Team der Bundesliga und musste sich daher folgerichtig über die Relegation den Klassenerhalt gegen den Hamburger SV sichern.
Der alte Haudegen Stevan Jovetic (32) war 2021/22 mit sechs Treffern erfolgreichster Hertha-Knipser, dicht gefolgt von Ishak Belfodil (30).
Das Problem: Der Montenegriner ist sehr verletzungsanfällig und verpasste aufgrund diverser Blessuren insgesamt 13 Ligapartien und Belfodil steht wohl kurz vor einem Abgang nach Saudi-Arabien, wo er noch einmal richtig Kasse machen kann.
Myziane Maolida (23), Marco Richter (24), Davie Selke (27) und Dong-jun Lee (25) sind bislang allesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Bleibt abzuwarten, ob Kelian Nsona (20) in der kommenden Saison der Durchbruch bei den Blau-Weißen gelingt. Der 20-Jährige absolvierte aufgrund eines Kreuzbandrisses noch kein einziges Pflichtspiel für den Hauptstadtklub.
Krzysztof Piatek wird wohl nicht mehr das Trikot von Hertha BSC überstreifen
Und dann ist da natürlich noch die Causa Krzysztof Piatek (26), eines der letzten hoch bezahlten Überbleibsel aus der Zeit von Jürgen Klinsmanns (57) Big-City-Club-Vision, das die Berliner wohl nur zu gern von der Gehaltsliste streichen möchten. Und auch der Pole selbst würde einen Abgang wohl bevorzugen.
Es ist also dringend frisches Stürmer-Blut bei den Spree-Athenern vonnöten und zwei Kandidaten sind in diesem Zusammenhang in den vergangenen Tagen anscheinend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.
Die spanische Sportzeitung "as" berichtete von einem Interesse an dem spanischen Mittelstürmer Toni Martinez (24), der zurzeit beim FC Porto unter Vertrag steht. Bei den Drachen kommt der 24-Jährige allerdings nicht wie gewünscht zum Zug.
Der bullige Angreifer kam in der Primeira Liga häufig nur als Joker zum Einsatz und stand lediglich viermal in der Startelf. Sieben Treffer konnte der kopfballstarke Spanier für den amtierenden portugiesischen Meister erzielen.
FC Portos Sturmtank Toni Martinez bei Hertha BSC auf dem Zettel?
Um mehr Spielzeit zu bekommen, könnte Martinez an einem Tapetenwechsel denken. Und warum sollen die Herthaner nicht wie ein gewisser Jürgen Klopp (55) auch in Portugal zuschlagen?
Der deutsche Coach des FC Liverpool bediente sich in jüngerer Vergangenheit bekanntlich gleich zweimal im portugiesischen Fußballoberhaus. Im Januar lockte er Luis Diaz (25) von Porto an die Anfield Road und jüngst sicherte er sich die Dienste von Benfica Lissabons Star-Stürmer Darwin Nunez (23).
Dass die Hertha sich nicht im gleichen Regal wie der LFC bedienen kann, sollte außer Frage stehen aber wer weiß, ob Martinez nicht am Ende ein Glücksgriff sein könnte.
Allerdings müssen die Charlottenburger sich bei einer möglichen Verpflichtung harter Konkurrenz erwehren, denn Ajax Amsterdam, Espanyol Barcelona oder auch der Serie-A-Klub US Sassuolo sollen den spanischen Sturmtank ebenfalls auf dem Zettel haben.
Streckt Hertha BSC die Fühler nach Clermont-Topscorer Mohamed Bayo aus?
Warum dann also nicht einen Blick nach Frankreich werfen, wo bekanntlich immer wieder junge Top-Spieler in den vereinseigenen Akademien ausgebildet werden.
"L'Equipe" vermeldet, dass die Alte Dame ein Auge auf Mohamed Bayo (24) geworfen haben soll, der in der zurückliegenden Spielzeit 14 Mal für seinen Klub Clermont Foot netzte und fünf Assists auflegte. Damit schwang er sich beim Ligue-1-Debüt des Vereins aus Clermont-Ferrand gleich zum Topscorer auf.
Der Nationalspieler Guineas soll laut der französischen Sportzeitung seinen Wechselwunsch hinterlegt haben. Allerdings ruft Clermonts Präsident Ahmet Schaefer dem Vernehmen nach mehr als zehn Millionen Euro Ablöse für den 1,88 Meter großen Mittelstürmer auf.
Diese Summe wird von den Berlinern wohl nur schwerlich zu stemmen sein, denn Hertha-Manager Fredi Bobic (50) hatte jüngst angekündigt, dass der Verein zunächst einen Transferüberschuss von 15 bis 20 Millionen Euro erwirtschaften muss, bevor an Neuverpflichtungen gedacht werden kann.
Ein Leihgeschäft mit anschließender Kaufoption könnte bei beiden Wechselkandidaten ein mögliches Modell sein. Ob einer der beiden am Ende in der Hauptstadt landen wird, bleibt abzuwarten und natürlich werden in der heißen Transferphase auch immer wieder neue Namen ins Spiel gebracht.
Titelfoto: MIGUEL RIOPA / AFP, THIERRY ZOCCOLAN / AFP (Bildmontage)