Hertha hat neuen Hauptsponsor: Fans laufen Sturm, Bernstein reagiert
Berlin - Die Suche hat ein Ende! Hertha BSC hat einen neuen Hauptsponsor: CrazyBuzzer.de wird ab sofort die Trikotbrust zieren.
Schon beim Heimspiel am heutigen Freitag gegen Wehen Wiesbaden werden die Berliner erstmals mit einem schwer zu übersehenden, rot umkreisten weißen B (den Buzzer) auf der Brust auflaufen.
"Die Kooperation mit CrazyBuzzer stellt einen wichtigen Schritt für Hertha BSC dar", sagt Thomas E. Herrich in einer Vereinsmitteilung "Wir sind froh, zum ersten Heimspiel am Freitagabend das 'B' erstmalig auf der Brust zu tragen und geben damit den Auftakt für eine Hauptpartnerschaft mit einem sehr zukunftsorientierten Unternehmen und danken CrazyBuzzer für die wertvolle Unterstützung."
Zunächst sah es so aus, als würde das Start-Up "trainr." das Rennen machen - eine Einigung kam aber nicht zustande. Nun erhielt der Sportwettenanbieter den Zuschlag, was bei den Fans allerdings überhaupt nicht gut ankommt.
In den sozialen Medien lassen sie ihrem Frust freien Lauf. Von "unterirdisch" bis "Schämt Euch" ist das Urteil eindeutig: Der neue Hauptsponsor ist schon jetzt durchgefallen!
Fans sehen Hauptsponsor CrazyBuzzer.de kritisch
Denn nicht nur, dass Sportwettenanbieter unter Fußballfans extrem kritisch betrachtet werden, zerstört das Logo ihrer Meinung nach die gelungenen Heim- und Auswärtstrikots. Ein User bringt es auf Twitter dabei auf den Punkt: "Sieht nicht nur übertrieben scheiße aus, sondern ist auch übertrieben scheiße."
Und auch Präsident Kay Bernstein (42) muss sich kritische Töne gefallen lassen. Der 42-Jährige war einst mit dem Wahlziel, keine Wettanbieter-Sponsorings zuzulassen, angetreten. Die finanzielle Not war aber offenbar größer. Dem Kicker zufolge erhält Hertha von CrazyBuzzer zwei Millionen Euro.
Die kritischen Töne sind auch Bernstein nicht entgangen. "Mit einem realistischen Blick auf die finanzielle Lage unseres Vereins trage ich die Entscheidung unseres Vermarkters SportFive und der Hertha BSC GmbH und Co. KGaA mit und begrüße crazybuzzer.de als Hauptpartner für die Saison 2023/24", sagte Bernstein der Deutschen Presse-Agentur auf eine Nachfrage.
"Als Präsident ist der Spagat zwischen Fan-Idealismus und Real-Politik ein ständiger Bestandteil des täglichen Wirkens. Dass in diesem Fall ein Widerspruch zu dem Visionspapier der Initiative "Wir Herthaner" aus dem Frühjahr 2022 auftritt, ist mir natürlich bewusst."
Kleiner Trost: Anders als bei Bet-at-home, die drei Jahre lang Herthas Brust schmückten, ist dies eher eine kurze Zweck-Partnerschaft. Über die Laufzeit machte der Hauptstadtklub zwar keine Angaben, laut Kicker aber beträgt diese nur eine Saison.
Originalmeldung, 4. August, 13.45 Uhr, aktualisiert um 16.05 Uhr
Titelfoto: Marius Becker/dpa