Hertha beendet Trainingslager mit Personalsorgen: "So wie es aussieht, war das die Startelf"
La Manga - Mit einem guten Gefühl tritt Hertha BSC am heutigen Sonntag die Heimreise an. Eine Woche lang haben sich die Berliner in der spanischen Region Murcia auf die Rückrunde vorbereitet. Hauptaugenmerk: Die Fünferkette.
Die Berliner wollen weniger ausrechenbar sein und reagieren mit dem neuen System auch auf den Ausfall von Fabian Reese (26), denn wann Herthas Unterschiedsspieler wieder an Bord ist, ist weiterhin unklar.
Der erste Test gegen Mechelen hat allerdings gezeigt: Bei den Berlinern ist noch viel Verbesserungspotential vorhanden. Deutlich besser lief es zum Abschluss gegen die Glasgow Rangers. Hertha entschied den Härtetest mit 1:0 für sich.
"Gerade die erste Halbzeit war richtig gut. Wir hatten viele Möglichkeiten. Nur der letzte Pass und die Konsequenz im Abschluss haben gefehlt", so Pal Dardai (47) nach dem Spiel. "Das war heute eine Top-Mannschaft. Sie haben mit der A-Mannschaft gespielt. Trotzdem hatten wir einen guten Ballbesitz."
Einen kleinen Schönheitsfehler hat der Sieg dann aber doch. Hertha spielte statt Fünferkette in der gewohnte Vierkette - gezwungenermaßen. Marton Dardai (21) gesellte sich zu den Erkrankten Palko Dardai (24) und Gustav Christensen (19).
Jonjoe Kenny droht längere Zwangspause: Wetter spielte Hertha in die Karten
Man konnte nicht gerade behaupten, Hertha wäre in Spanien vom Glück verfolgt. Toni Leistner (33) meldete sich nach wenigen Tagen mit muskulären Problemen ab. Auch Jonjoe Kenny (26) plagt sich mit einer Zerrung rum, musste eine Reha-Einheit abbrechen und wurde per MRT untersucht. "Wir gehen kein Risiko ein. Peka hat das heute auch sehr gut gemacht. Wir brauchen Jonjoe noch die ganze Saison."
Eine Prognose wann der Chefcoach mit den Verletzten und Erkrankten wieder rechnen kann, sei schwierig. An eine schnelle Rückkehr glaubt er offenbar nicht, zumal auch die ehemaligen Langzeitverletzten Palko Dardai, Jeremy Dudziak (28) und Ibrahim Maza (18) noch Zeit brauchen.
Dardai mit Blick auf Düsseldorf: "So wie es aussieht, war das heute die Startelf."
Trotz der Personalsorgen hat sich die Reise in den Süden dennoch gelohnt. "Es war trotzdem erfolgreich", fällt Fazit des Coaches positiv aus. "Ich bin kein Fan von Winter-Trainingslager, weil sie so kurz sind, aber mit dem Wetter in Berlin war es ein guter Schachzug. Hier konnten wir Dinge machen, die in Berlin nicht möglich gewesen wären."
So können die Blau-Weißen mit einem guten Gefühl die Heimreise antreten, denn der durchaus überzeugende Sieg gegen die Schotten zum Abschluss hat noch einen weiteren Nebeneffekt: "Wir haben gewonnen, alles gut. Die Stimmung ist besser und die Medien können auch nicht schreiben: Ohne Reese geht nichts."
Titelfoto: Andreas Gora/dpa