Hertha-Ausverkauf im Sommer? Gleich sechs Stars vor Absprung
Berlin - Dass Hertha BSC noch in die Drittklassigkeit abrutschen könnte, scheint bei acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz nahezu ausgeschlossen zu sein, dennoch droht im Sommer ein gewaltiger Umbruch.

Nach Bild-Informationen rechnen die Verantwortlichen damit, dass gleich sechs Leistungsträger um ihre Freigabe bitten könnten, namentlich Fabian Reese (27), Ibrahim Maza (19), Michael Cuisance (25), Derry Scherhant (22), Marton Dardai (23) und Pascal Klemens (20).
Reeses Traum von der Bundesliga ist ein offenes Geheimnis. Den hätte er sich gern mit den Blau-Weißen erfüllt, aber ob er darauf noch ein weiteres Jahr wartet, ist wohl mehr als fraglich. Schließlich soll es bereits Angebote aus dem Oberhaus geben. Allerdings liebt der 27-Jährige den Klub, die Fans und die Stadt. Ob diese soften Standortfaktoren für einen Verbleib ausreichen?
Um Maza buhlen bereits seit geraumer Zeit nationale und internationale Top-Klubs - der 19-Jährige soll einen Transfer innerhalb Deutschlands bevorzugen. Der VfB Stuttgart baggert heftig an Herthas Kronjuwel, sodass dem Verein wohl den höchsten Erlös einbringen würde.
Cuisance wollte sich in der Hauptstadt wieder ins Rampenlicht spielen und für höhere Weihen empfehlen - im Idealfall mit dem Aufstieg. Seine gute Leistung dürfte dem Ex-Bayern-Talent neue Türen geöffnet haben.
Scherhant wollte den Verein schon einmal verlassen - im Sommer 2023 soll Newcastle United Interesse signalisiert haben. Seine Leistungssteigerung in dieser Saison dürfte ihn für höherklassige Teams interessant machen.
Stars auf dem Sprung und auslaufende Verträge: Hertha BSC droht drastischer Umbruch

Auch Dardai könnte seinem Jugendklub nach Jahren der Treue den Rücken kehren, um eine Liga aufzusteigen, und Klemens ist ein weiteres hoffnungsvolles Talent, das sich bei einem neuen Verein aber wohl erst einmal durchsetzen müsste.
Hinzu kommen die auslaufenden Verträge von Florian Niederlechner (34), Jonjoe Kenny (28), Toni Leistner (34) oder auch Deyovaisio Zeefuik (27).
Nach drei Siegen in Serie - zuletzt ein 1:0-Erfolg bei Aufstiegskandidat 1. FC Köln - hat sich die Alte Dame unter dem neuen Coach Stefan Leitl (47) wohl aller Abstiegssorgen entledigt.
Für den ursprünglich angepeilten Aufstieg kommt dieser Endspurt aber viel zu spät - müßig darüber zu spekulieren, ob man sich in Berlin früher von Cristian Fiél (45) hätte trennen sollen.
Der für Zweitliga-Verhältnisse hochwertige Kader wurde allerdings mit dem Ziel zusammengestellt, wieder den Sprung in die Erstklassigkeit zu schaffen, und hätte unter dieser Voraussetzung womöglich auch in der kommenden Saison weitestgehend zusammengehalten werden können.
Durch die finanziellen Einbußen im Unterhaus muss der Hauptstadtklub seinen Kader zukünftig aber drastisch verschlanken, um nicht den monetären Rahmen zu sprengen und Transfererlöse in die klamme Kasse zu spülen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa