Hat Gersbeck bei Hertha noch eine Zukunft? "Eigentlich brauch ich ihn"

Berlin - Der Prügel-Skandal und die Folgen. Noch immer ist unklar, wie es mit Marius Gersbeck (28) weitergeht. Der Keeper ist bis auf Weiteres suspendiert. Er soll einen 22-Jährigen am Rande des Trainingslagers schwer verletzt haben.

Marius Gersbeck (28) hat sich selbst ins Aus geprügelt. Der Keeper ist bis auf Weiteres suspendiert.
Marius Gersbeck (28) hat sich selbst ins Aus geprügelt. Der Keeper ist bis auf Weiteres suspendiert.  © Soeren Stache/dpa

Mittlerweile konnte der junge Mann seine Aussage bei der Polizei machen. Er und seine Freundin sollen den Hertha-Rückkehrer schwer belasten.

So soll der Torwart laut eines "Bild"-Berichts zuerst zugeschlagen haben. Der 22-Jährige knallte daraufhin offenbar mit dem Kopf gegen den Briefkasten, woraufhin er kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Angeblich soll er danach noch auf sein Opfer eingetreten haben.

Der 28-Jährige schweigt und auch Hertha kann und will sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht äußern. Fakt ist aber: Das Thema wird die Berliner wohl noch länger beschäftigen.

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"Als Trainer habe ich eine konsequente Entscheidung getroffen. Er soll das Trainingslager verlassen und nach Hause gehen. Danach schauen wir weiter. Irgendwann kommt auch ein Punkt, wo es Konsequenzen geben wird, ob positiv oder negativ", erklärte Pal Dardai (47) auf der Pressekonferenz.

Der Keeper, der sich unerlaubt vom Hotel entfernte, war vor den Augen seiner Mannschaftskollegen von der Polizei abgeführt worden. Hertha schickte ihn daraufhin zurück nach Berlin und suspendierte ihn nach anfänglichem Zögern. Nur knapp sechs Wochen nach seiner Rückkehr steht Gersbeck schon wieder vor dem Aus.

Oliver Christensen bleibt bei Hertha BSC (vorerst) die Nummer eins

Pal Dardai (47) kennt Marius Gersbeck schon lange.
Pal Dardai (47) kennt Marius Gersbeck schon lange.  © Andreas Gora/dpa

Für die Mannschaft stellt das Prügel-Drama so kurz vor dem Saisonstart offenbar kein Problem dar: "Ich habe nicht mitgekriegt, dass das die Mannschaft negativ belastet hat. Wir haben alle hart gearbeitet, dafür haben die Jungs auch ein kleines Lob verdient nach so einem Trainingslager."

Auswirkungen hat der nächtliche Ausflug allerdings schon. Gersbeck, der nie zuvor negativ aufgefallen war, war als Führungsspieler vorgesehen. Er hatte gar Chancen auf das Kapitänsamt. Nun aber wird Oliver Christensen (24), der zwar bleiben würde, aber weiter als Verkaufskandidat gilt, wohl die Nummer eins bleiben.

"Ich habe mit Marius schon in der U17 zusammengearbeitet. Es war ein Riesen-Spaß mit ihm zu arbeiten. Bis zu diesem Punkt. Jetzt müssen wir schauen, was noch passiert", so Dardai. Ganz abgeschrieben haben die Blau-Weißen den Rückkehrer aber nicht.

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Dardai: "Er gehört eigentlich zu uns. Wenn es möglich ist, wollen wir ihm schon helfen. Einen Gersbeck brauche ich eigentlich. Das ist die Wahrheit. Aber der Verein ist wichtig, die Vorbildfunktion ist wichtig. Wir müssen alles prüfen. Das muss auch jeder verstehen."

Sollten sich die Berichte allerdings bestätigen, dürfte es nur ein kurzes Comeback gewesen sein.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Andreas Gora/dpa

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