Es geht um "fette Beute": Hertha schiebt Nazi-Parole Riegel vor

Berlin - Wussten die Hertha-Fans, was sie da verbreitet haben? In letzter Zeit tauchte in den sozialen Medien vermehrt unter dem bekannten Schlachtruf "HaHoHe" noch der Zusatz "und fette Beute" auf. Problem: Der Ausdruck hat einen NS-Bezug.

Die meisten Hertha-Fans begrüßen das Vorgehen ihres Vereins.  © Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa

Dagegen positioniert sich der Hauptstadtklub und versucht die Anhänger in einem Statement zu sensibilisieren.

"Der Ausdruck 'fette Beute' hat eine Geschichte im Kriegszusammenhang verbunden mit Raubzügen in den vergangenen Jahrhunderten und ist darüber hinaus in Kombination mit anderen Parolen (z.B. 'Heil, Sieg' oder 'Heil und Sieg') als Teil der rechtsextremen Phraseologie festgestellt worden", heißt es in dem Schreiben.

Absicht möchte Hertha BSC niemandem unterstellen, distanziert sich aber aufgrund der Werte ganz klar von NS-Parolen.

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"Viele von euch, die den Ausdruck nutzen und verbreiten, kennen seinen Ursprung vermutlich nicht", erklärt der Zweitligist, der Beiträge mit diesem Ausdruck konsequent löschen wird. "Dies ist nicht mit den Werten unseres Klubs vereinbar und hat daher keinen Platz auf unseren Kanälen."

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Hertha BSC löscht Beitrage

Den Stein ins Rollen hatte offenbar ein TikToker gebracht. Danach übernahmen immer mehr Hertha-Fans - vermutlich aus Unwissenheit - die Parole. Der überwiegende Teil der Anhänger zeigt Verständnis und begrüßt das Vorgehen ihres Lieblingsvereins, wenn auch nicht alle. "Also wenn es so ist, dann dürfen wir keine Spiele mehr in Olympiastadion austragen, weil es ja zur NS-Zeit gebaut wurde", beschwert sich beispielsweise ein User auf Instagram.

Herthas Haltung bleibt aber eindeutig: "Wir grenzen uns stark ab von NS-Slogans und -Gedankengut und sehen unseren Sport nicht in der Tradition von Krieg", heißt es in dem Statement.

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