Goldene Ananas für Hertha? Darum steckt immer noch so viel Brisanz drin
Berlin - Sportlich geht es für Hertha BSC um nicht mehr viel. Die letzte Mini-Hoffnung auf den Aufstieg ist begraben. Elf Punkte auf Rang drei sind theoretisch rechnerisch noch möglich, aufgrund der Formstärke der Düsseldorfer aber schon sehr, sehr unwahrscheinlich.
Um die berühmte goldene Ananas spielen die Berliner vier Spieltage vor Saisonende dennoch nicht. Sie haben sich für die letzten Wochen noch einiges vorgenommen:
Platz sechs
"Das Ziel war die ersten sechs Plätze. Das können wir noch erreichen", sagte Pal Dardai (48) auf der Pressekonferenz. Derzeit rangieren die Berliner mit einem Punkt Rückstand auf Rang sieben. Mit einem Sieg am Freitagabend gegen Hannover (18.30 Uhr/Sky) winkt Platz fünf.
"Wir wollen natürlich positiv aus der Saison rausgehen. Es sind noch vier Spiele, davon zwei Heimspiele, die sicher gut besucht werden. Die wollen wir erfolgreich bestreiten", hat Sportdirektor Benjamin Weber (44) auch den klammen Geldbeutel im Blick. "Jeder Platz in der TV-Tabelle bringt am Ende Geld ein."
Siegesserie
Das gab es schon lange nicht mehr in Berlin! 2019 schaffte Hertha drei Siege in Serie (gegen Paderborn, Köln und Düsseldorf). Damals noch unter Ante Covic (48). Gegen Karlsruhe hätten die Blau-Weißen nach zwei Siegen in Serie endlich den Dreierpack schnüren können, verloren aber. Jetzt folgt ein neuer Anlauf.
Dardai: "Mein Ziel für diese Saison ist noch, drei Spiele hintereinander zu gewinnen. So eine kleine Serie wäre gut, auch für die Spieler, damit sie die Sommerpause genießen können."
Haris Tabakovic auf dem Weg zur Torjägerkanone
Torschützenkönig
Er trifft und trifft. Am liebsten sogar doppelt. Gegen Karlsruhe gelang Haris Tabakovic (29) schon der achte Doppelpack. Nun winkt mit 21 Buden und drei Treffern mehr als Düsseldorf Top-Torjäger Christos Tzolis (22) die Torjägerkanone. Es wäre die erste seit Michael Preetz (56).
"Es wäre schön für den gesamten Verein. So eine Torjägerkanone ist eine Auszeichnung für die Mannschaft, weil die ihm die Bälle auflegen", so Weber.
Barkok
Es könnte ein teurer Einsatz werden. Steht Aymen Barkok (25) in der Startelf greift eine Kaufpflicht. Elf Startelfeinsätze hat er schon, beim Zwölften muss Hertha dem Vernehmen nach 600.000 Euro an Mainz überweisen. Muss der 25-Jährige auf die Bank, könnte es auch ein Fingerzeig für die Zukunft sein. Enttäuscht hat die Leihgabe zwar nicht, vollends überzeugt aber auch nicht.
"Er hat hier viele Möglichkeiten bekommen und sich über die Zeit gesteigert", so Weber. In die Karten schauen lassen wollte er sich aber nicht und verweist auf die Konkurrenz: "Wir haben viele Optionen."
Bleibt Barkok bei Hertha BSC? Was wird aus Pal Dardai?
Ungeklärte Zukunftsfrage
Zumal auch Barkok nicht weiß, wer in der neuen Saison überhaupt an der Seitenlinie stehen wird. Ob Pal Dardai weitermachen darf und überhaupt weitermachen will, ist völlig unklar. Eine Entscheidung wird dennoch erst nach Saisonende verkündet.
"Wir haben einen klaren Zeit- und Fahrplan. Den werden wir aber nicht in der Öffentlichkeit besprechen", erklärte Weber.
Die Gerüchteküche nimmt währenddessen weiter Fahrt auf. Neben Thomas Stamm (41), Karlsruhe-Coach Christian Eichner (41) soll nun auch Nürnberg-Trainer Christian Fiel (44) das Interesse der Berliner geweckt haben.
Titelfoto: David Inderlied/dpa, Soeren Stache/dpa