Geklautes Hertha-Tor? "Kann nicht sagen, wo dieses Handspiel war"

Berlin - Es bleibt dabei: Immer wenn Hertha BSC die Chance hat, oben anzugreifen, patzt die Alte Dame. Favorit auf einen Dreier war der Hauptstadtklub allerdings im Vorfeld ohnehin nicht. Mit einer Not-Abwehr und ohne neun Profis (!) reisten die Berliner nach Darmstadt (1:3). Und doch hätte es ganz anders laufen können - wenn der VAR nicht mal wieder Detektiv gespielt hätte.

Hertha-Trainer Cristian Fiél (44) sah eine starke erste Hälfte.
Hertha-Trainer Cristian Fiél (44) sah eine starke erste Hälfte.  © Hertha-Trainer Cristian Fiel (44, l.) sah eine starke erste Hälfte.

Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste vermeintlich erneut in Führung (52. Minute). Palko Dardai (25) scheiterte zunächst noch an Darmstadts Keeper Marcel Schuhen (31), der Abpraller aber landete bei Jon Dagur Thorsteinsson (25).

Der Isländer nahm den Ball mit der Brust an und jagte die Kugel aus kurzer Distanz humorlos ins Netz. Es wäre das 2:1 gewesen, doch dann meldete sich der VAR. Schiedsrichter Patrick Alt (39) nahm das Tor wieder zurück - zum Ärger der Berliner.

"Wir schießen das 2:1. Es wurde Handspiel gepfiffen", sagte Cristian Fiél (44) auf der Pressekonferenz. "Bis jetzt kann ich nicht sagen, wo dieses Handspiel war."

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In der Tat: Die Fernsehbilder liefern keine Zeitlupe, in welcher ein Regelverstoß klar zu erkennen wäre. Es lässt sich nur erahnen, dass die Kugel nach der Brustannahme womöglich noch den angelegten Arm minimal berührt hat. Selbst angesehen hat sich der Schiedsrichter die Szene nicht. Er verließ sich auf Köln.

Florian Niederlechner (34) belohnte Herthas starke Anfangsphase mit seinem vierten Saisontor.
Florian Niederlechner (34) belohnte Herthas starke Anfangsphase mit seinem vierten Saisontor.  © Uwe Anspach/dpa

Hertha BSC kassiert zweite Niederlage in Folge

Herthas Michaël Cuisance (25) konnte die Niederlage nicht verhindern.
Herthas Michaël Cuisance (25) konnte die Niederlage nicht verhindern.  © Uwe Anspach/dpa

Eine strittige bis fragwürdige Entscheidung, die zum gebrauchten Nachmittag gepasst hat.

Man kann nicht gerade sagen, dass die verletzungsgebeutelten Berliner das Glück derzeit auf ihrer Seite haben. Schon der Freistoß vor dem Ausgleich war strittig. Isac Lidberg (26) und Deyovaisio Zeefuik (26) rauschten zuvor mit ihren Köpfen zusammen, dann wurde der zweite Versuch auch noch entscheidend abgefälscht.

Zuvor zeigten die Gäste viel Spielwitz - und das, obwohl mit Pascal Klemens (19) nur noch ein Innenverteidiger übrig blieb. "Wir sind super ins Spiel reingekommen, waren super in den Positionen, haben gut verteidigt", sagte Fiél, der die Not-Abwehr mit einer Dreierkette bestückte.

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Und weiter: "Es war wichtig, dass wir Darmstadt nicht das Zentrum überlassen. Wenn du sie ins Spielen kommen lässt, kriegst du hier große Probleme. Das haben wir in der ersten Halbzeit super gemacht."

Einziges Manko: Hertha hat nicht nachgelegt, weil die einfachere Lösung übersehen wurde. "Heute hat es nicht gereicht und wir fahren ohne Punkte nach Hause." Auch, weil der VAR die Lupe angelegt hat.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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