Berlin - Im letzten Jahr war er noch Shooting-Star, in dieser Saison spielt Marton Dardai (20) bei Hertha BSC nur eine Nebenrolle. Anfangs noch klar gesetzt, sitzt das Abwehr-Talent meist nur auf der Bank. Der Verteidiger kommt einfach nicht in Tritt, absolvierte nur elf Ligaspiele, auch weil ihn Verletzungen immer wieder zurückwarfen.

Vergangene Spielzeit sah das noch anders aus. Auf das Bundesligadebüt unter Bruno Labbadia (56) folgte unter seinem Vater Pal Dardai (46) der Sprung zum Stammspieler. Das Eigengewächs war aus der Dreierkette nicht mehr wegzudenken, besticht vor allem in der Spielöffnung.

Auch wenn er derzeit bei Felix Magath (68) nur noch sporadisch zum Einsatz kommt, ist das Potenzial den anderen Bundesligisten nicht entgangen. Gleich fünf Vereine aus dem Oberhaus sollen Dardai auf dem Zettel haben, darunter offenbar die beiden Top-Klubs Borussia Dortmund und RB Leipzig.

Doch auch Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, sowie die TSG 1899 Hoffenheim haben laut Sport Bild ihre Fühler ausgestreckt. Dem Bericht zufolge sollen Gespräche bereits stattgefunden haben.

Hertha BSC Aus drei Dardais nur noch einer: Blitz-Abschied von Hertha-Star Palko Dardai?

Der Innenverteidiger hatte erst im Mai vergangenen Jahres seines Vertrag bis 2025 verlängert. Daher dürfte er kein Schnäppchen werden. Demnach müssten die Vereine eine Ablöse im unteren einstelligen Millionenbereich auf den Tisch hinlegen. Sein Marktwert wird auf circa fünf Millionen Euro geschätzt.

Der U21-Nationalspieler hat derzeit einen schweren Stand. Magath setzt auf das Duo Marc Oliver Kempf (27), der nach Startschwierigkeiten langsam besser in Fahrt kommt, und Kapitän Dedryck Boyata (32). Kommt am Saisonende auch noch Jordan Torunarigha (24) wie geplant zurück, gibt es mit dem Olympia-Fahrer, Kempf und Dardai ein Überangebot der Linksfüße in der Abwehr.

Fredi Bobic (50) hatte schon kürzlich durchblicken lassen, dass den Berlinern, die noch um den Klassenerhalt zittern müssen, der nächste große Umbruch bevorsteht - unabhängig vom Ligaverbleib. Gut möglich, dass sich die Wege nach zehn Jahren bei der Alten Dame trennen könnte.