Fiéls brisante Rückkehr mit Hertha: "Für mich zählt nur, wie wir gewinnen können"
Berlin - Mit jeder Menge Sorgen reist Hertha BSC nach Nürnberg (13 Uhr/Sky). Als hätten die Berliner nicht schon genug Ausfälle zu verkraften, leidet die Alte Dame auch noch an einer nicht enden wollenden Standard-Schwäche. Da gerät die Rückkehr von Trainer Cristian Fiél (44) beinah in den Hintergrund.
Beim letzten Aufeinandertreffen, einem 3:3 im Berliner Olympiastadion Ende März, stand der Spanier noch für den Club an der Seitenlinie. Die Franken hätten den Übungsleiter auch gerne gehalten, dann aber klopfte Hertha an.
400.000 Euro ließ sich die Alte Dame Fiéls Dienste kosten. Er ist damit der erste Trainer seit Lucien Favre (66) für den der Hauptstadtklub Ablöse gezahlt hat. Jetzt kommt es so früh in der Saison zum Wiedersehen.
"Ich hatte in Nürnberg eine schöne Zeit, wirklich", sagte Fiél auf der Pressekonferenz. Der Fokus liege jetzt komplett auf Hertha. "Alles andere sind Geschichten für andere Leute. Für mich zählt nur, wie wir dort gewinnen können."
Es könnte unangenehm werden - für ihn, aber auch für seine Elf. Beide wollen mit sieben Punkten nicht den Anschluss verlieren: "Das sind gefährliche Spiele. Die Jungs haben auch Qualität, sonst hätten sie nicht diese sieben Punkte."
Hertha BSC setzt in der Abwehr vermutlich auf Toni Leistner
Der 44-Jährige hat es geschafft, Hertha eine neue Handschrift zu verpassen, die Sorglosigkeit beim Verteidigen der Standards konnte er den Blau-Weißen aber noch nicht austreiben. Das, versichert Nürnbergs Ex-Trainer, war definitiv Thema unter der Woche.
"Beim ersten Gegentor geht es einfach darum, den Raum und deinen Mann zu verteidigen. Es ist immer so leicht gesagt: Es darf nicht passieren, es ist uns aber passiert."
Nichts passieren hingegen darf in der Abwehr: Mit Kapitän Toni Leistner (34), Marton Dardai (22) und Pascal Klemens (19) stehen Fiél nur noch drei Innenverteidiger zur Verfügung. Linus Gechter (20) wird wie Rückkehrer John Anthony Brooks (31) noch länger fehlen. Zur Verletztenliste gesellten sich dann auch noch Michal Karbownik (23) und Jeremy Dudziak (29).
Gechters Platz könnte dann entweder Leistner oder Klemens einnehmen. "Kein Grund zur Sorge", sagte Fiél. "Die beiden können es ohne Probleme spielen. Einer von beiden wird es sein." Am ehesten aber wohl Leistner.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa