Ex-Hertha-Star glänzt mit Hattrick in der Premier League
Berlin - Einen wie ihn könnte Pal Dardai (47) jetzt sicher gut gebrauchen: Es scheint gefühlt eine Ewigkeit her zu sein, dass Matheus Cunha (24) unter dem ungarischen Coach für Hertha BSC gewirbelt hat.
Mittlerweile hat es den Brasilianer in die Premier League verschlagen, wo er bei den Wolverhampton Wanderers derzeit regelrecht aufgeblüht ist.
Am gestrigen Sonntag steuerte der 24-Jährige beim 2:4-Sieg seiner Wolves gleich drei Treffer bei. Dabei war der Gegner mit dem FC Chelsea nicht gerade Laufkundschaft, obwohl die Blues zurzeit nicht zur Creme de la Creme im englischen Fußball zählen.
Lupenrein war der Hattrick des Stürmers zwar nicht, da seine Buden durch ein Eigentor von Chelseas Axel Disasi (25) und den Halbzeitpfiff unterbrochen wurden, trotzdem war Cunha "Man of the Match".
Generell findet der trickreiche Dribbler auf der Insel langsam aber sicher zu alter Stärke zurück und hat sich in der laufenden Spielzeit entsprechend zum unangefochtenen Stammspieler bei den Wanderers etabliert.
Das erhaltene Vertrauen hat er seinem Trainer Gary O'Neal (40) mit hervorragenden 15 Torbeteiligungen (neun Treffer, sechs Vorlagen) in 23 Partien zurückgezahlt.
Matheus Cunha hat über Umweg Atlético Madrid neue sportliche Heimat in England gefunden
Für die Alte Dame absolvierte der Rechtsfuß in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 40 Pflichtspiele, zwölf davon unter Dardai. Nach 13 Toren und zehn Vorlagen zog es Matheus schließlich im Sommer 2021 zu Atlético Madrid. 35 Millionen Euro Ablöse kassierte der Hauptstadtklub damals.
Unter dem sehr defensiv denkenden Coach Diego Simeone (53) wurde Cunha in der spanischen Hauptstadt jedoch nie richtig glücklich. In zwei Spielzeiten brachte er es zwar auf 54 Einsätze, fungierte bei den "Colchoneros" allerdings in der Regel als Joker.
Im vergangenen Januar suchte der Dribbelkünstler dann die neue Herausforderung in England - zunächst auf Leihbasis. Auch hier hatte er zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen.
Im Sommer griff dann schließlich die zuvor ausgehandelte Kaufpflicht in Höhe von satten 50 Millionen Euro, obwohl sein geschätzter Marktwert in der Zwischenzeit auf 20 Millionen Euro gesunken war.
Sollte er jetzt aber auf diesem Niveau weiterspielen, haben die Wolverhampton Wanderers trotzdem ein gutes Geschäft gemacht und Matheus Cunha hätte endlich seine sportliche Heimat gefunden.
Titelfoto: Annegret Hilse/Reuters/POOL/dpa