Ex-Hertha-Kicker Änis Ben-Hatira bereut Wechsel zum HSV bis heute
Berlin - Änis Ben-Hatira (34) gehörte einst zu den jungen Wilden, die im Nachwuchsbereich von Hertha BSC groß wurden. Mittlerweile kickt der 34-Jährige für den tunesischen Erstligisten US Monastir.
Ben-Hatira ist in den Fußball-Käfigen Berlins groß geworden, also ein Straßenfußballer durch und durch. Beim fünf gegen fünf auf engstem Raum entwickelte er technische Fähigkeiten, die ihn auch auf Klub-Ebene begehrt machten.
Er gehörte der legendären Jugendabteilung der Reinickendorfer Füchse an und zauberte bereits im Alter von acht Jahren an der Seite von Kevin-Prince Boateng (35), Ashkan Dejagah (36) und Chinedu Ede (35). Später sorgten die vier auch in der Hertha-Jugend für Wirbel.
Bis es bei Änis zum Bruch mit den Verantwortlichen der Alten Dame kam. Er wechselte zunächst zu Tennis Borussia Berlin, bevor er sich dem Hamburger SV anschloss - ein Fehler, den er bis heute bereut, wie er in einem Interview mit "Sport Bild" jüngst klarstellte.
Denn eigentlich war er sich vor seinem Wechsel in die Hansestadt bereits mit einem anderen großen deutschen Verein - dem FC Bayern München - einig.
"Mit 17 wäre ich besser zum FC Bayern statt zum HSV gewechselt", bedauerte Ben-Hatira. Damals lud ihn der legendäre Bayern-Amateurtrainer Hermann Gerland (68) zum Vorspielen nach München ein.
Änis Ben-Hatira wäre lieber zum FC Bayern München gewechselt und träumt von der WM in Katar
Und der "Tiger" schien von den Künsten des Straßenfußballers recht angetan gewesen zu sein, denn eigentlich hatte der Berliner den Bayern bereits eine Wechselzusage erteilt.
Doch dann funkte besagter HSV noch dazwischen und bei seinem Besuch in Hamburg "haben mir die HSV-Verantwortlichen so den Kopf verdreht, dass ich im Januar 2006 dorthin wechselte", erinnerte sich der Tunesier.
"Das wird mir Hermann Gerland nie verzeihen", bemerkte er lachend und er sich wohl auch nicht, denn "bei Bayern hätte meine Karriere sicher einen anderen Verlauf genommen", mutmaßte er.
Jetzt spielt er also im Land seiner Ahnen und hat noch einen großen Traum: Er würde gern dem WM-Kader der tunesischen Nationalmannschaft angehören - auch ein Grund für seine Unterschrift bei Monastir, wie er zugab.
Die Zeit drängt jedoch, denn laut Änis Ben-Hatira stehe der Kader "eigentlich schon zu 90 Prozent". Von seiner Qualität ist der offensive Mittelfeldspieler aber immer noch überzeugt: "Ich könnte der Mannschaft mit meiner Erfahrung richtig weiterhelfen."
Vielleicht geht sein Wunsch ja doch noch in Erfüllung, sodass ihn auch seine Fans in Deutschland noch einmal bei einem großen Turnier auf dem grünen Rasen sehen können.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa