Berlin - Ein Jahr ist der Pokal-Krimi gegen den HSV schon wieder her. Im Elfmeterschießen löste Hertha BSC das Ticket für das Viertelfinale, nachdem die Berliner erst in der 90. Minute und dann noch einmal in der 120. Minute ausgleichen konnten. Der entscheidende Mann auf dem Rasen: Fabian Reese (27).

Der Flügel-Flitzer hat den HSV quasi im Alleingang erledigt, erzielte selbst einen Doppelpack, bereitete dann noch den Last-Minute-Treffer zum 3:3 in der Verlängerung vor und verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Was für eine One-Man-Show.

Jetzt könnte Reese auch am Mittwoch zum entscheidenden Faktor in Köln (18 Uhr/ZDF) werden. Gegen Magdeburg feierte er nach viermonatiger Zwangspause sein Comeback und hatte gleich seine Finger bzw. seinen Kopf im Spiel. Beim 3:1 war er gleich mit beteiligt.

"Ich hatte nicht das Gefühl, dass er eine Weile weg war. Er ist sofort präsent. Auch der ein oder andere Gegner fängt dann an nachzudenken", freut sich Cristian Fiél (44) über den Rückkehrer. "Er kann Spiele entscheiden."

Eben wie damals gegen den HSV. Doch wie viel Kraft hat Reese nach einer so langen Pause? In Magdeburg waren es inklusive Nachspielzeit etwa 20 Minuten, jetzt hoffen die Herthaner auf mehr. Sein Startelf-Debüt wird es aber eher nicht geben.

"Das ist das Schwerste überhaupt bei ihm. Ihm zu erklären: Vielleicht machen wir jetzt einen Schritt nach dem anderen und nicht fünf auf einmal, weil der Junge heiß ohne Ende ist. Er will liefern", so Fiél. "Deshalb braucht es mich in dem Moment, der dann einen kühlen Kopf hat."

Den können seine Jungs auch am Mittwoch gut gebrauchen. Es wird ein schnelles Wiedersehen.

Erst vor wenigen Wochen standen sich beide Mannschaften im Olympiastadion gegenüber - mit dem besseren Ende für Köln (0:1).

"Was wir besser machen müssen, ist, die Tiefe zu verteidigen und klarer im Spiel nach vorne zu sein", erinnert Fiél an das Duell Anfang November.

Damals aber musste Hertha noch ohne Reese auskommen. Das ist jetzt anders. Wenn auch erst mal als Edeljoker.