ER soll Hertha BSC erlösen: Befreiungsschlag gegen Greuther Fürth?
Berlin - Nach dem kapitalen Fehlstart in die 2. Bundesliga benötigt Hertha BSC dringend ein Erfolgserlebnis, am besten schon im Heimspiel am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen Greuther Fürth.
Im Olympiastadion soll endlich der Tor-Bann gebrochen werden, denn die Berliner stehen nach drei Spieltagen nicht nur mit null Punkten, sondern auch ohne einen erzielten Treffer da.
"Ich erwarte die Abschlüsse, die Spielzüge, den Mut, es muss irgendwann einen Befreiungsschlag geben", forderte Hertha-Coach Pal Dardai (47) bei der Pressekonferenz vor der Begegnung.
Abhilfe soll Haris Tabakovic (29) schaffen, der bei Dardai weiterhin gesetzt ist, obwohl er bei der 0:3-Schlappe gegen den HSV gehörig in der Luft hing und nicht einen Torabschluss verbuchen konnte. Das habe aber nicht an ihm, sondern an der ganzen Mannschaft gelegen, betonte sein Übungsleiter.
"Mit einem Mittelstürmer bin ich immer konsequent", erklärte der 47-Jährige. Wenn er eine Entscheidung getroffen habe, bekomme der Spieler auch erst einmal sein uneingeschränktes Vertrauen.
"Ich habe ein bisschen mit ihm geredet [...] und versucht, ihm ein paar Tipps zu geben", schließlich sei die deutsche Bundesliga anders und körperbetonter als die in Österreich, in der Tabakovic zuvor auf Torjagd ging.
Hertha-Coach Pal Dardai vertraut Haris Tabakovic und baut auf Neu-Kapitän Toni Leistner
Heißt im Klartext: Der wieder genesene Florian Niederlechner (32), Smail Prevljak (28) und auch Eigengewächs Derry Scherhant (20) müssen sich also erst einmal weiter hinten anstellen.
Gegen den Gegner aus Fürth erwartet der Trainer eine ähnliche Herangehensweise wie gegen Fortuna Düsseldorf und Wehen Wiesbaden, denn in beiden Partien haben die Berliner sehr unglücklich verloren und waren nicht das schwächere Team wie zuletzt in Hamburg.
Gegen den Ball soll dabei natürlich der Kampf im Vordergrund stehen, aber in Ballbesitz sollen seine Kicker "mit Spaß und Freude spielen". Das wolle er nicht nur im Training, sondern auch endlich im Olympiastadion sehen.
Nach dem Abgang von Marco Richter (25) zu Mainz 05 soll jetzt Toni Leistner (33) als Kapitän vorangehen, da er die nötige Erfahrung habe, stets Einsatz zeige und von den jungen Spielern sehr respektiert werde. Allerdings musste der 33-Jährige nach der Pleite bei den Rothosen seine Nase richten lassen. Dennoch will der Innenverteidiger sofort wieder spielen und mit Maske auflaufen.
"Aber natürlich bleibt da ein kleines Loch", betonte Dardai nach dem Verlust von Richter, doch das sei auch eine Chance, denn jetzt "können einige Jungs Verantwortung zeigen und in eine Führungsrolle hineinwachsen". Am besten schon gegen das Kleeblatt.
Titelfoto: Marius Becker/dpa, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)