Er schießt sich ins Schaufenster: Wird Hertha diesen Stürmer-Flop im Sommer los?
Berlin - Magere zwei Törchen stehen in seiner Bundesliga-Bilanz. In Belgien hingegen läuft es für Wilfried Kanga (26) deutlich besser. Für Standard Lüttich netzte der Franko-Ivorer in 27 Ligaspielen schon neunmal. Hinzu kommen noch drei Vorlagen.
Das freut nicht nur den Spieler. Der 26-Jährige ist nur ausgeliehen, eine Kaufoption besitzt Lüttich zwar nicht, doch klar ist: Eine Zukunft bei Hertha BSC hat Kanga nicht mehr.
Das hat er mit seinem Abgang mehr als deutlich gemacht. Obwohl die Stürmer-Not zum Saisonauftakt in Düsseldorf groß war, verzichtete Pal Dardai (48) auf eine Nominierung des Sturmtanks - auf eigenen Wunsch. Er fühlte sich offenbar nicht bereit zu spielen.
Die Konsequenz: Hertha versetzte den Problem-Stürmer zunächst in die U23 und gab Kanga schließlich an Lüttich ab. Dort trifft er wieder.
Ob er aber auch in der neuen Saison für Standard auf Torejagd gehen wird, ist fraglich. Der Tabellenzehnte der Jupiler Pro League, der ebenfalls zum Portfolio von Hertha-Investor 777 gehört, ist nicht gerade finanzstark.
Doch auch so verläuft die Leihe wie erhofft. Kanga schießt sich in Schaufenster, und die Alte Dame kann auf einen Verkauf hoffen. Sein Marktwert liegt derzeit bei 3,5 Millionen Euro.
So läuft es für die anderen Leihspieler von Hertha BSC
Im Sommer 2023 legte Ex-Manager Fredi Bobic noch etwa fünf Millionen Euro auf den Tisch. Das Knipser-Gen blieb aber offenbar noch in der Schweiz. Am Ende sollten ihn nur zwei Tore gelingen - in 23 Spielen.
In Belgien wiederum blüht Kanga wieder auf - ähnlich wie Flügelflitzer Myziane Maoilida (25). Der 25-Jährige hat in Schottland plötzlich das Toreschießen entdeckt, traf in zehn Ligaspielen für Hibernian schon fünfmal. Auch er ist nur verliehen und soll abgegeben werden.
Generell scheint von den sechs Leihspielern nur einer eine Zukunft zu haben: Julian Eitschberger! Der Rechtsverteidiger sammelt bei Halle in der 3. Liga wichtige Spielpraxis. Das Eigengewächs spielt in den Planungen für die kommende Saison eine große Rolle.
Suat Serdar (26) hingegen ist für die 2. Liga zu teuer. Der Ballverteiler kämpft mit Hellas Verona gegen den Abstieg, hat sich dort aber seinen Stammplatz zurückgeholt. Verona besitzt eine Kaufoption. Und auch Serdar würde gern in der Serie A blieben. Ob diese aber auch gezogen wird, hängt auch vom Klassenerhalt ab.
Weniger gut läuft es für Ensar Aksakal (22) und Kelian Nsona (21). Sie kommen auch bei ihren Leihklubs nicht so richtig in Schwung.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa