Druck zu groß: Was ist mit Hertha-Juwel Ibrahim Maza los?
Berlin - Hertha BSC ist mit großen Ambitionen in die Rückrunde gestartet: Man wollte eine Aufholjagd starten, um noch einmal ins Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga einzugreifen - sechs Spiele später steckt man mitten im Abstiegskampf.

Den freien Fall konnte bislang auch Hoffnungsträger Fabian Reese (27) nicht stoppen, der mit einer Verletzung am Sprunggelenk fast die gesamte Hinrunde ausgefallen war.
Und auch Leistungsträger aus der ersten Halbserie stecken in einer Formkrise - bestes Beispiel: Ibrahim Maza (19). Den Absturz an seiner Person festzumachen wäre freilich unfair und unverhältnismäßig.
"Der Junge ist 19", betonte auch Stefan Leitl (47) bei der Pressekonferenz am Donnerstag und nahm das Offensiv-Talent in Schutz. Man könne nicht erwarten, dass junge Spieler wie er permanent vorangehen.
Maza hat besonders in der ersten Saisonhälfte eine starke Leistung gezeigt und bis zum 15. Spieltag neun seiner zehn Scorer-Punkte (je fünf Tore und Vorlagen) gesammelt. Seitdem kam nicht mehr viel von ihm.
Das ist aber auch ganz normal, denn wenn die gesamte Mannschaft schlecht spielt, dann wirkt sich das natürlich auch auf die Performance der Einzelspieler aus.

Hertha-Coach Stefan Leitl nimmt Mitspieler in die Pflicht und gibt Ibrahim Maza Einsatzgarantie

"Ich glaube nicht, dass er eine Pause braucht, ich glaube auch nicht, dass er überspielt ist", erklärte der Hertha-Coach zu Mazas Leistungsabfall und nahm vielmehr dessen Teamkameraden in die Pflicht.
"Es sind andere Spieler gefragt, die Verantwortung übernehmen müssen und ihm Halt geben müssen", bekräftige der 47-Jährige. Dann würde das Hertha-Juwel "auch wieder etwas befreiter, etwas lockerer aufspielen".
Der algerische Nationalspieler benötige schlichtweg Stabilität um sich herum - nur so könnten junge Spieler erwachsen werden und sich entwickeln. "Er braucht auch diese Erfahrungswerte, wie man mit so einer Situation umgeht", meinte sein Trainer.
Und dann erteilte ihm Stefan Leitl eine Einsatzgarantie: "Ibo muss spielen, weil er einfach diese Qualität hat. Solange nichts passiert, wird er definitiv am Samstag von Beginn an spielen."
Was dann im kommenden Sommer passieren wird, bleibt abzuwarten. Hertha erhofft sich durch einen Transfer von Ibrahim Maza einen zweistelligen Millionenbetrag - eine weitere Zweiliga-Saison mit der Alten Dame scheint undenkbar.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Silas Schueller/DeFodi Images/dpa (Bildmontage)