Dreierpacker Ducksch versaut Hertha-Rückkehr von Pal Dardai bei Werder-Invasion in Berlin
Berlin - "Dreimal ist Bremer recht", heißt es in einem Sprichwort, dass sich Werder Bremens Marvin Ducksch im Gastspiel bei Hertha BSC zu Herzen genommen und dem Berliner Coach Pal Dardai seine dritte Rückkehr auf die Trainerbank gehörig versaut hat.
Nach einer ersten Torchance von Dodi Lukebakio in der 3. Minute, legten die Gäste vor ausverkauftem Haus - ebenfalls zum dritten Mal in dieser Saison - wie die Feuerwehr los. Kein Wunder, denn es war bei etwa 20.000 Werder-Fans im Berliner Olympiastadion quasi auch ein Heimspiel für die Norddeutschen, das die am 29. Bundesliga-Spieltag am Ende mit 4:2 für sich entschieden.
Mann des Spiels war dabei zweifelsohne Ducksch, der die Grün-Weißen mehr oder weniger im Alleingang zum Sieg schoss: mit rechts, mit links und per Kopf.
Der erste Streich gelang dem 29-Jährigen schon in der 6. Minute, als er nach Steilpass von Jens Stage die Pille mit dem rechten Fuß flach rechts unten zum 0:1 in den Berliner Kasten einschob - es war der erste Torschuss der Bremer.
Nach 27 Zeigerumdrehungen baute Ducksch die Gästeführung nach einer Flanke von Christian Groß per Kopf auf 2:0 aus, bevor der Stürmer kurz nach der Pause ein drittes Mal knipste, als er das Kunstleder nach einer Hereingabe von Anthony Jung am zweiten Pfosten mit der Brust annahm und mit links in die Maschen knallte.
Werder Bremens Marvin Ducksch schießt verunsichertes Hertha BSC mit Hattrick ab
Die Hausherren hatten sich beim Dardai-Debüt viel vorgenommen, doch schon nach sechs Minuten, waren alle guten Vorsätze dahin. Die Mannschaft des Ungarn reagierte zunehmend verunsichert auf den Rückstand.
Symptomatisch war hierfür zweifelsohne die vierte Werder-Bude durch den Ex-Herthaner Mitchell Weiser, dem nach 63 Minuten ein eklatantes Missverständnis zwischen dem eingewechselten Agustin Rogel und Hertha-Keeper Oliver Christensen vorausging.
Immerhin gaben sich die Hausherren trotz 0:4-Rückstand nicht auf und kamen durch Jessic Ngankam in der 68. Minute und Lukebakio nach 79 Zeigerumdrehungen per Strafstoß, den Ngankam zuvor herausholte, auf 2:4 heran.
Am Ende brachte Werder den Sieg aber ohne große Mühe ins Ziel und feierte einen weiteren Sieg im Olympiastadion, wo sie seit nunmehr zehn Jahren in der Liga ungeschlagen sind. Dardai konnte auch sein neuntes Bundesliga-Spiel gegen Bremen nicht gewinnen.
Der SVW hat sich durch den Dreier wohl endgültig aller Abschiedssorgen entledigt. Für die verunsicherten Spree-Athener sieht es im Abstiegskampf dagegen als Tabellenschlusslicht zunehmend düsterer aus, denn am kommenden Wochenende geht es ausgerechnet zum FC Bayern.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Werder Bremen
Hertha BSC - Werder Bremen 2:4 (0:2)
Aufstellung Hertha BSC: O. Christensen - Pekarik, Kempf, M. Dardai (46. Rogel), Plattenhardt - Tousart, Cigerci (46. Serdar) - Lukebakio, Marco Richter (72. Niederlechner), Scherhant (46. Boateng) - Ngankam (80. Ejuke)
Aufstellung Werder Bremen: Pavlenka - Veljkovic (80. Pieper), N. Stark, Friedl - Weiser, Groß (90. Gruew), A. Jung (80. Buchanan) - Bittencourt (66. R. Schmid), Stage - M. Philipp (66. Dinkci), Ducksch
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 74.667 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Ducksch (6.), 0:2 Ducksch (27.), 0:3 Ducksch (51.), 0:4 Weiser (63.), 1:4 Ngankam (68.), 2:4 Lukebakio (79./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Kempf (5), Serdar (5) / Stage (3), R. Schmid (3)
Beste Spieler: Ngankam / Weiser, Stage, Ducksch
Titelfoto: Soeren Stache/dpa (Bildmontage)