Demme nur noch außen vor: Hertha-Flop statt Heilsbringer?

Berlin - Ein Jahr lang hat Hertha BSC auf Diego Demme (33) gewartet. Kaum ein Tag verging damals ohne Wasserstandsmeldung. Der Demme-Dienstag oder Demme-Donnerstag wurde in den sozialen Medien fast schon zum Runninggag.

Diego Demme (33) kommt für Hertha auf insgesamt 15 Pflichtspiele.  © Christian Charisius/dpa

Weil sich der klamme Hauptstadtklub, der nur mit Ach und Krach die Lizenz bekam, eine Ablösesumme nicht leisten konnten, schlug man erst zur neuen Saison zu. Der 33-Jährige kam ablösefrei aus Neapel. Es schien das perfekte Match zu sein.

Jetzt muss man leider sagen: Es funkt noch nicht. Als Führungsspieler sollte er vorangehen, einer, an dem sich die jüngeren Spieler orientieren können. Die Erwartungen konnte Demme, der in Italien in den letzten zwei Jahren auf nur zehn Spiele kommt, nicht erfüllen. Vielmehr reiht sich der Sechser mehr in die Kategorie Fehlgriff (Bouchalakis, Hussein, Prevljak, Thorsteinsson) ein.

Beim so wichtigen Spiel gegen Schalke (1:2) reichte es nicht einmal mehr für einen Kaderplatz - weil Stefan Leitl (47) noch einen Stürmer mehr auf der Bank haben wollte.

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Dass aber stattdessen Andreas Bouchalakis (31), der in dieser Saison in der Liga exakt nur sieben Minuten gespielt hat, seinen Platz auf der Bank einnahm, spricht Bände.

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Diego Demme litt wochenlang unter Schwindel

Gegen Schalke reichte es für Demme nicht mal mehr für einen Platz auf der Bank.  © Soeren Stache/dpa

Das Demme-Drama nahm aber schon vorher seinen Lauf. Am sechsten Spieltag kassierte der Deutsch-Italiener bei der Heimpleite gegen Düsseldorf (0:2) einen Schlag unters Kinn. Er litt unter Kopfschmerzen, Schwindel und zeitweise auch unter Sehverlust, fiel wochenlang aus. "Es war keine einfache Zeit und die schlimmste Verletzung, die ich je hatte, weil ich nicht wusste, woran es liegt", gab der Abräumer zu.

Erst zum Ende der Hinrunde kämpfte er sich wieder ran, um dann beim Abschlusstraining vor Paderborn den nächsten Kopftreffer inklusive Gehirnerschütterung zu kassieren. Die nächste Zwangspause!

"Diego hat ein Rhythmusproblem. Er war immer wieder dran und hat sich dann wieder verletzt. Den Rhythmus kannst du dir nur über Minuten erarbeiten", erklärte Leitl zuletzt.

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Gegen Schalke aber hatte der Übungsleiter trotz ordentlicher 45 Minuten in Elversberg nicht mal mehr Verwendung für ihn. Ob es jetzt beim Abstiegskracher in Braunschweig reicht?

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