Dardai gibt Hertha Baller-Befehl: Warum die Kanone für Tabakovic teuer werden kann

Berlin - Bei Hertha BSC heißt es Abschied nehmen. Pal Dardai (48) bittet zu seinem letzten Tanz. Was die Spatzen schon vergangenes Wochenende von den Dächern pfiffen, wurde am Samstag offiziell vom Verein bestätigt: Dardai ist ab Sommer nicht mehr Trainer der Alten Dame, bleibt dem Klub aber erhalten.

Haris Tabakovic (29) kann noch Torschützenkönig werden.
Haris Tabakovic (29) kann noch Torschützenkönig werden.  © Soeren Stache/dpa

Damit wird der Saisonabschluss in Osnabrück gleichzeitig Dardais letztes Spiel. Womöglich auch für die Unterschiedsspieler Fabian Reese (26) und Haris Tabakovic (29).

Ob Hertha beide in Berlin halten kann, wird die Alte Dame wohl den ganzen Sommer über beschäftigen. Auch Dardai hofft auf einen Verbleib.

"Ein Reese gehört in dieses Stadion, zu diesen Fans. Viele Spieler kommen nach Berlin und für die ist das zu groß und zu viel. Das schafft nicht jeder, aber ich glaube, Fabi hat das geschafft", so der Ungar.

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Der Flügelflitzer hat erst im Februar überraschend seinen Vertrag verlängert, sich mit neun Toren und 14 Vorlagen aber garantiert in die Notizbücher mancher Bundesligisten gespielt. Ebenso wie Top-Torjäger Tabakovic. "Die muss man beide behalten. Auf jeden Fall. Wenn nicht, dann muss es aber klingeln."

Sportlich geht es um nicht mehr viel. Hoffnungsträger wie Pascal Klemens (19) und Ibo Maza (18) sollen lieber in der A-Jugend spielen (Halbfinale gegen Dortmund). Stattdessen "kriegen Spieler die Chance, die nicht so oft gespielt haben. Damit sie es für die Zukunft zeigen können."

Pal Dardai zieht vor letztem Spiel positives Fazit

Für Pal Dardai (48) endet die Saison
Für Pal Dardai (48) endet die Saison  © Andreas Gora/dpa

Auch, wenn Platz sechs nicht mehr erreichbar ist, hat auch Dardai noch ein Ziel: alle für Tabakovic! Mit insgesamt 22 Saisontreffern und drei Toren mehr als die Verfolger Robert Glatzel (30) und Christos Tziolis (22) hat er beste Chancen auf die Torjägerkanone.

"Jeder gönnt ihm die Torjägerkanone. Ich hoffe, er wird dadurch nicht verkrampft oder dass jeder unbedingt abspielen will, sodass wir zum Schluss keine Tore schießen."

Klappt es mit der Auszeichnung, könnte es für den Stürmer ein teurer Abend werden. "Die Rückreise ist lang genug", kündigte Dardai an. "Während der Fahrt können schon ein paar Bier runterrutschen. Und Haris muss natürlich zahlen."

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Trotz des verpassten Wiederaufstiegs zieht der Cheftrainer angesichts der Turbulenzen und des XXL-Umbruchs ein positives Fazit: "Ich habe Teamgeist und eine Mannschaft versprochen, die läuft und nicht mehr faul ist. Das haben wir alles bekommen", so Dardai. Auch offensiven Fußball habe er versprochen. "Das sieht man deutlich."

Nur Düsseldorf (69) hat noch häufiger getroffen als die Blau-Weißen (68). Auch deshalb erteilt Dardai den Baller-Befehl. "Wenn wir ein paar Tore schießen, können wir in Sachen Torgefährlichkeit die Nummer eins werden. Dazu vielleicht noch eine Kanone für Tabakovic und alles ist gut."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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