Dardai erhöht vor Freundschaftsspiel gegen den KSC den Druck: Das gab es bei Hertha noch nie!
Berlin - Die Leute kriegen von Hertha BSC nicht genug. Herzlich begrüßten Präsident Kay Bernstein (43) und Trainer Pal Dardai (47) das 50.000 Mitglied im Verein. Die Hertha-Familie wächst! Das macht sich auch in den Zuschauerzahlen bemerkbar.
Wenn am Samstagabend der Karlsruhe SC ins Olympiastadion kommt, werden rund 60.000 Zuschauer oder gar mehr erwartet. Sie erwartet eine ganz besondere Stimmung. Seit Jahren pflegen die Herthaner und Badener eine innige Fanfreundschaft.
In Anlehnung an das Wildparkstadion ziehen die Gästefans sogar in den Oberring der Gegentribüne. So nah aneinander waren Heim- und Gästefans zuletzt wohl nur beim Umbau des Olympiastadion für die WM 2006.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der eigentliche Gästeblock leer bleibt. Stattdessen können auch Herthaner da sitzen, wo sonst der Gast ist. Das gab es seitdem die Alte Dame im Olympiastadion spielt wohl auch noch nicht.
"40 Jahre Fanfreundschaft ist für die Fans eine Riesen-Sache. Für uns aber auch, weil es einfach eine enge Verbindung gibt", sagte Sportdirektor Benjamin Weber (43). Vorher laufen die Fans noch gemeinsam zum Stadion. Geschenke sollte der KSC aber nicht erwarten. Hertha will die drei Punkte in Berlin behalten.
Pal Dardai: "Für die 90 Minuten gibt es kein Freundschaftsspiel"
"Schön, dass so viele Fans kommen, aber für 90 Minuten gibt es kein Freundschaftsspiel in diesem Stadion. Wir wollen gewinnen, das ist sehr wichtig für uns", gibt Pal Dardai die Richtung vor. Vor der Länderspielpause will der Hauptstadtklub nach dem Heimsieg gegen Paderborn, den Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal und der Nullnummer in Rostock den Schwung mitnehmen.
"Das Wochenende ist wichtig für alle bei Hertha BSC. Ich habe die Mannschaft schon unter Druck gesetzt", so Dardai, der wieder auf die zuletzt gesperrten Toni Leistner (33) und Marc Oliver Kempf (28) setzen wird. "Die Fans sind da. Alle sind da für ein Mini-Fest. Dafür musst du erstmal Respekt vor dem Gegner haben, Gras fressen, den neuen Rasen richtig kaputt machen, Tore machen und gewinnen."
Titelfoto: Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa