Nach Abstieg mit Hertha BSC: Macht Boateng doch nicht Schluss?
Berlin - So kann er eigentlich nicht abtreten: Nach einer großartigen internationalen Karriere wollte Kevin-Prince Boateng (36) seine Laufbahn bei seinem Jugendklub Hertha BSC beenden, doch ausgerechnet sein letzter Tanz soll mit dem Abstieg enden?
Der 36-Jährige wollte am Saisonende seine Fußballschuhe an den Nagel hängen, doch nach der überaus enttäuschenden Spielzeit mit der Alten Dame könnte es jetzt die Rolle rückwärts geben.
"Ich liebe den Verein und bin gebrochen. Ich kann es noch nicht realisieren, es ist alles nur traurig", gab der Prince nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum am Sky-Mikrofon preis - das Remis war gleichbedeutend mit dem Abstieg aus der 1. Bundesliga.
Er brauche jetzt erst einmal ein bisschen Zeit sowie Urlaub und müsse "ein bisschen nachdenken". Ob er sein Karriereende doch noch einmal aufschiebt, wird sich zeigen.
Ursprünglich wollte Boateng auch nach seiner aktiven Zeit bei den Blau-Weißen bleiben. Unter dem geschassten Manager Fredi Bobic (51) sollte er lernen und in die Rolle des Sportdirektors hineinwachsen, die seit dem Abgang von Arne Friedrich (43) zu diesem Zeitpunkt vakant war.
Jetzt ist Bobic aber weg, die Hertha abgestiegen und selbst die Profilizenz noch längst nicht in trockenen Tüchern. Hier könnte ein hartes Durchgreifen seitens der DFL sogar den Absturz in die Regionalliga bedeuten.
Kevin-Prince Boateng war nach dem Abstieg mit Hertha BSC am Boden zerstört
Kehrt Kevin-Prince Boateng nach Italien zurück oder heuert er im arabischen Raum an?
Gespräche mit der neuen sportlichen Führung um Benjamin Weber (43) und Andreas Neuendorf (48) sollen im Hintergrund zwar bereits geführt worden, jedoch bislang zu keinem Ergebnis gekommen sein.
Eine endgültige Entscheidung wollte der ehemalige ghanaische Nationalspieler erst am Saisonende treffen, womöglich wartet er auch noch bis zum 7. Juni, wenn klar ist, ob Hertha BSC die Lizenz für die 2. Bundesliga erhält.
Sollte er sich doch dafür entscheiden, ein weiteres Jahr dranzuhängen, könnte der Mittelfeldstratege wohl gleich aus mehreren Angeboten das lukrativste herauspicken.
Wie "kicker" berichtet, soll dem gebürtigen Berliner nämlich eine Anfrage aus seiner zweiten Heimat Italien vorliegen. Hier hat der Rechtsfuß während seiner illustren Karriere Spuren bei CFC Genua, AC Mailand, US Sassuolo, AC Florenz und zuletzt AC Monza hinterlassen und auch seine Frau Valentina Fradegrada (31) kommt aus dem Land am Stiefel.
Zudem soll Boateng nach "kicker"-Angaben gleich mehrere Angebote aus Saudi-Arabien, Katar und Dubai haben. Sein Jugendfreund Ashkan Dejagah (36), der zurzeit seine Schuhe für den Foolad FC im Iran schnürt, soll ihm einen Wechsel in den arabischen Raum nahegelegt haben.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa (Bildmontage)