Ticketpreise um 22 Prozent rauf! Erster deutscher Fußball-Klub legt Pyro-Strafen auf seine Fans um
Hannover - Der Verein hat die Nase voll von den Strafen! Hannover 96 legt in der kommenden Saison die seit mehr als zwei Jahren zu zahlenden Strafen wegen Pyrotechnik jetzt auf die Fans um.
Wie der Fußball-Verein aus der 2. Bundesliga am Montag mitteilte, werden in einem bestimmten Bereich der "Heinz von Helden"-Arena (Nordtribünen) die Tickets um satte 22 Prozent teurer.
"Die Umlage betrifft die Blöcke des Stadions, in denen im Rahmen von Heimspielen insbesondere durch das Abbrennen von Pyrotechnik Strafen verursacht wurden. Die Preise werden in diesem Bereich um durchschnittlich rund 22 Prozent erhöht", erklärte der Verein auf seiner Homepage.
Seit dem Ende der Corona-Pandemie mussten die Niedersachsen mehr als 1,2 Millionen Euro Strafe an den DFB (Deutscher Fußball-Bund) wegen des Abbrennens von Pyrotechnik zahlen.
Der Klub machte klar, dass sie in der Vergangenheit mehrfach an die Verursacher appelliert hätte, "ihr Handeln zu überdenken".
Dieses Umdenken fand aber nicht statt, wie in allen anderen Stadien Deutschland brannten immer wieder Pyrofackeln in Hannover.
Hannover 96 droht den Fans zudem mit der Einführung personalisierter Tickets
Im Zuge der Preiserhöhung drohen die 96er ihren Fans gleich die nächste Maßnahme an: Sollte es zu keiner Verbesserung der Strafen kommen, will der Verein aber der Saison 2025/26 personalisierte Tickets einführen.
Auf den Tribünenbereichen N10 bis N19 kostet die Jahreskarte jetzt 405 Euro, N1 bis N8 240 Euro. Die Kindertickets (6-14 Jahre) sind von der Erhöhung ausgeschlossen.
"Auch in Zukunft werden Verbandsstrafen auf die Ticketpreise umgelegt", machte der Klub zudem deutlich.
Immer wieder musste die Vereinskasse herhalten, wenn es um die Strafen ging. So zahlte der Klub beispielsweise im Februar 2024 für Vergehen aus dem Oktober im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg 124.140 Euro für das Abbrennen von Pyrotechnik und das Abschießen von Raketen. Die Partie war deshalb kurzzeitig unterbrochen.
Schon damals hatte der Klub angedroht, die Kosten auf die Fans umzulegen. Aus einer Drohung ist nun Realität geworden.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa