Pleite vor Gericht: Aus von Martin Kind bei Hannover 96 besiegelt!
Hannover - Vor rund zwei Jahren berief Hannover 96 seinen langjährigen Geschäftsführer Martin Kind (80) ab, doch der Investor wehrte sich. Zwei Gerichte gaben ihm zunächst auch recht, doch der Bundesgerichtshof in Karlsruhe wies seine Einwände nun in letzter Instanz ab und erklärte die Trennung für wirksam.
Die Absetzung des 80-Jährigen durch die Führung des Muttervereins Ende Juli 2022 war legitim, wie der BHG am Dienstag bekannt gab.
Vor dem Landgericht Hannover sowie dem Oberlandesgericht im niedersächsischen Celle hatte zuvor noch der Hörakustik-Unternehmer Erfolg, das höchste deutsche Zivilgericht teilte diese Ansicht aber nicht und hob die Urteile auf.
Konkret ging es beim Protest des gebürtigen Geschäftsmannes darum, dass der vierköpfige Aufsichtsrat der Management GmbH nicht über das die Abberufung informiert wurde. Dieser setzt sich aus jeweils zwei Vertretern des Vereins und der KGaA-Investoren zusammen.
Kind berief sich dabei auf den sogenannten Hannover-96-Vertrag, der 2019 zwischen der Vereins- und Kapitalseite geschlossen worden war. Beide Parteien liegen jedoch schon seit Jahren im Dauerstreit.
Das Aus als 96-Chef hat nicht nur Auswirkungen auf den Zweitligisten, bei dem der Niedersachse seit 2006 stets als Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter agierte, sondern auch auf die Deutsche Fußball-Liga.
Denn Kind gilt als entschiedener Gegner der 50+1-Regel im deutschen Fußball und verliert durch den Verlust der verantwortlichen Position nun sein Stimmrecht in der DFL.
Titelfoto: Oliver Vosshage/Hannover 96 e.V./dpa