Zweitliga-Derby ohne Gästefans? Gewalt-Gipfel soll Lösung bringen!
Braunschweig - Das Datum steht, aber die Fan-Frage hängt weiterhin am seidenen Faden! In fast genau einem Monat treffen sich Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zum Niedersachsen-Derby. Noch ist dabei unklar, ob die Gäste aus der Landeshauptstadt ihre Anhänger mitbringen dürfen.
Wie die DFL am Donnerstag bekannt gab, steigt das brisante Duell des 8. Spieltags der 2. Bundesliga am Sonntag, dem 6. Oktober, um 13.30 Uhr.
Zuvor müssen sich die Vertreter beider Klubs in der kommenden Woche allerdings noch mit Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (56, SPD) treffen.
Die SPD-Politikerin hatte sich nach den schweren Ausschreitungen bei den vergangenen Aufeinandertreffen im April dieses Jahres sowie im November 2023 zuletzt deutlich für einen Ausschluss von Gästefans ausgesprochen.
"Ein 'Weiter so' oder eine Akzeptanz dieser Zustände in den Stadien ist für mich nicht denkbar", erklärte die 56-Jährige. "Mein Ansatz ist, für das nächste Niedersachsen-Derby in Braunschweig den Gästefan-Ausschluss anzuordnen."
"Scharfgeschaltet" werde ihre Empfehlung aber erst, wenn es keine umsetzbaren Vorschläge vonseiten der Vereine gibt. Die konnten mögliche Konzepte bis zum 31. August einreichen, aktuell werden die Maßnahmen vom Ministerium geprüft.
Vereine und Polizei setzen sich für Gästefans beim Derby ein
Bei einem ersten Gespräch hatten sich sowohl H96-Sportdirektor Marcus Mann (40) als auch Eintracht-Präsidentin Nicole Kumpis (50) für ein Derby mit Gästefans ausgesprochen. Zu dem Treffen waren auch der VfL Wolfsburg und der VfL Osnabrück eingeladen.
Ein weiterer "Gewaltgipfel" soll die Frage nun endgültig klären. Dabei sprach sich im Vorfeld selbst die Polizei gegen einen Ausschluss aus.
"Die Gefährdung von anderen Fans, Ordnungskräften und unseren Kolleginnen und Kollegen durch Ausschreitungen oder das Abbrennen von Pyrotechnik sind nicht akzeptabel", erklärte Kevin Komolka (36), der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Er fügte aber an: "Kollektivmaßnahmen wie der pauschale Ausschluss der gesamten Anhängerschaft eines Vereins sorgen aber verständlicherweise für Unmut, da viele Unbeteiligte betroffen sind."
Titelfoto: Montage: Swen Pförtner/dpa,Moritz Frankenberg/dpa