Hallescher FC verpflichtet Ex-Bundesliga-Stürmer als neuen Trainer
Halle - Die Trainersuche hat ein Ende! Sreto Ristic (47) soll Fußball-Drittligist Hallescher FC vor dem Abstieg retten.
Wie der Verein am Sonntag mitteilte, unterschrieb der neue Chefcoach einen Vertrag bis Ende Juni 2024.
Zuvor löste er seinen noch laufenden Kontrakt bei Regionalligist Kickers Offenbach auf. Dort arbeitet Ristic zwar seit Mai 2022 nicht mehr, doch sein Arbeitspapier galt immer noch.
"Ich kann es kaum erwarten loszulegen und will weder große Reden schwingen noch Analysen vornehmen oder Ankündigungen machen. Es gilt, die Mannschaft so schnell wie möglich kennenzulernen und die Ärmel hochzukrempeln", sagte der Kroate nach seiner Vertragsunterzeichnung.
"Sreto Ristic erfüllt alle Kriterien, die wir im Anforderungsprofil an den neuen Cheftrainer definiert haben. Wir freuen uns, dass er unbedingt nach Halle wollte und in unserem Verein Chance und Herausforderung sieht. Nun gilt es für uns alle, ihn und das Team bedingungslos beim Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen und diesem Ziel tatsächlich alles unterzuordnen", erklärte Dr. Jürgen Fox.
Sreto Ristic beerbt beim Halleschen FC den beurlaubten André Meyer
Ristic sollte die Kickers Offenbach eigentlich aus der Regionalliga West in die 3. Liga führen, doch das Unternehmen misslang. Am Ende stieg der SV Elversberg auf, der nun sogar als Tabellenführer den Durchmarsch in die 2. Bundesliga anvisiert.
Aufgrund des verpassten Zieles musste Ristic gehen, allerdings war kurz zuvor sein Vertrag verlängert worden. Beim OFC beerbte ihn mit Alexander Schmidt ein ehemaliger Dynamo-Dresden-Coach, der mittlerweile aber auch nicht mehr in Amt und Würden ist.
In Halle startet für Ristic nun ein Neuanfang. Die Aufgabe ist schwer, der HFC steht abgeschlagen mit nur 17 Zählern am Tabellenende der 3. Liga.
Der letzte Sieg gelang den Hallensern am 5. November mit dem 3:1-Heimerfolg gegen den SV Waldhof Mannheim. Seitdem ist das Team ohne Dreier.
Ende Januar hatte der Klub dann die Reißleine gezogen und sich von Chef-Trainer André Meyer (39) getrennt. Doch die Maßnahme führte nicht zum gewünschten Erfolg, unter Interimstrainer Jens Kiefer (48) setzte es eine 1:7-Pleite bei Dynamo Dresden und eine 1:3-Heimniederlage am gestrigen Samstag gegen den SC Freiburg II.
Erstmalig auf der Bank sitzen wird Ristic beim Auswärtsspiel am 20. Februar beim VfB Oldenburg.
Sreto Ristic spielte für den VfB Stuttgart und Union Berlin, trainierte den Chemnitzer FC und die Kickers Offenbach
Im Fußball-Osten ist Ristic keineswegs unbekannt. Beim jetzigen Regionalisten Chemnitzer FC war er als Interimstrainer, Co-Trainer und Scout von Juli 2017 bis Dezember 2020 tätig.
Am 1. Januar 2021 unterschrieb er dann als Chefcoach in Offenbach. Seine ersten Anläufe im Trainer-Business unternahm der Kroate als Assistent bei den Stuttgarter Kickers (2013-2015) und Preußen Münster (2016/2017).
1991 kam Ristic mit seiner Familie aus Zagreb nach Deutschland, spielte in der Jugend des SSV Reutlingen. Nach zwei Jahren in der Regionalliga wurde 1997 sein Traum von der Bundesliga wahr, als der Mittelstürmer zum VfB Stuttgart unter Trainer Jogi Löw (63) verkauft wurde.
Für die Schwaben erzielte er in 47 Spielen fünf Tore. Nach einem Ausflug nach Portugal schloss er sich 2001 kurzzeitig dem SSV Ulm an, spielte dann von 2001 bis 2004 für den 1. FC Union Berlin. An der Alten Försterei schoss er in 82 Spielen 22 Tore.
Schließlich beendete er 2011 beim SV Sandhausen seine Karriere.
Titelfoto: IMAGO / Kellner