Kuriosum beim Halleschen FC: Reisinger darf sein neues Team nicht trainieren!
Halle - Am Ostermontag verkündete der Hallesche FC den Trainerwechsel von Sreto Ristic (48) zu Stefan Reisinger (42). Doch bis dieser überhaupt loslegen darf, vergehen einige wertvolle Tage!
Es war Dezember vergangenen Jahres, als Stefan Reisinger, Co-Trainer von 1860 München, zusammen mit Chefcoach Maurizio Jacobacci (61) freigestellt wurde.
Doch Beurlaubung bedeutet nicht gleich Vertragsauflösung! Das musste sein neuer Arbeitgeber, der Hallesche FC, dieser Tage schmerzlich erfahren.
Denn die ersten Trainingseinheiten nach der Entlassung von Ristic und dessen Co-Trainer Roberto Pinto (45) leitete Paco Vaz (50), der im Gespann mit Reisinger als neuer Assistant verpflichtet wurde.
Erst am morgigen Freitag darf Reisinger offiziell seinen Dienst antreten und auf dem Trainingsplatz stehen, so will es das Vertragspapier. Zunächst musste noch eine Lösung mit seinem alten Arbeitgeber, Liga-Konkurrent der Hallenser, gefunden werden.
Dafür kündigte Reisinger am Mittwoch bei seiner Vorstellung auf der Pressekonferenz kampfeslustig an: "Ich brenne für die 3. Liga, will vorneweg marschieren und Verantwortung übernehmen."
HFC: Stefan Reisinger ist der Nachfolger von Sreto Ristic
Reisinger ist frischgebackener UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber und im Drittliga-Abstiegskampf kein Unbekannter:
Vor den Löwen war er als Co- und Interimstrainer beim KFC Uerdingen tätig, konnte den Chaosklub sportlich vor dem Abstieg bewahren, aufgrund von Lizenz-Problemen stürzte der KFC dennoch in die Bedeutungslosigkeit ab.
Dafür hat sich Reisinger nach eigenen Angaben schon länger mit dem HFC auseinandergesetzt: Vor etwa einem halben Jahr hatte Reisinger inmitten der Trainer-Ausbildung als Aufgabe bekommen, die Situation eines Vereins nach einem Trainerwechsel zu analysieren.
Reisinger bekam seinerzeit - ohne Witz - den HFC zugelost und musste die Saalestädter einmal von oben nach unten durchleuchten. Der damalige Zeitpunkt fiel auf das Hinrunden-Spiel gegen den SSV Ulm (3:2-Sieg der Hallenser).
Ob sich dieser Wissensvorsprung auf den Trainingsplatz übertragen lässt und am Sonntag gegen Topteam Ulm (Anstoß: 19.30 Uhr) schon Früchte trägt, wird sich zeigen.
Titelfoto: Bildmontage: Guido Kirchner/dpa