Sportliche Talfahrt beim FSV Zwickau: Wie lange bleibt Rico Schmitt noch Trainer?
Zwickau - Vorletzter, nur zwei Siege aus 13 Spielen und seit sieben Partien sieglos: Der FSV Zwickau steckt sportlich in der Krise. In nicht wenigen Klubs würde bei so einer prekären Lage die Trainerfrage gestellt werden. Und in Westsachsen? TAG24 fragte bei Sportdirektor Robin Lenk (39) nach, wie fest Rico Schmitt (55) noch im Sattel sitzt.
"Ich sehe, wie das Trainerteam arbeitet und versucht, sich gegen die Widerstände zu stemmen, seien es die Verletzungen oder die finanziellen Zwänge, die uns bei der Kaderplanung eingeschränkt haben. Zu keiner Zeit haben sie Ausreden gesucht, sondern versucht, Lösungen zu finden", stellt sich die Trainerfrage für Lenk nicht."
Man kann uns nicht mit einem normalen Absteiger vergleichen, wenn man die Voraussetzungen in Betracht zieht, mit denen wir in die Saison gegangen sind. Erstmal war gar nicht klar, ob es weitergeht, dann die kurze Sommervorbereitung und die späte Kaderzusammenstellung", gibt der 39-Jährige zu bedenken.
Traut Lenk Schmitt den Klassenerhalt mit Zwickau zu?
"Dass sich die Mannschaft findet, ist ein Prozess, der nicht innerhalb von zwölf oder 13 Spieltagen abgeschlossen ist. Außerdem haben wir in den ersten fünf Partien eine vernünftige Leistung gezeigt. Ich sah auch in den letzten Wochen Fortschritte. Es ist nicht so, dass wir komplett nur der Musik hinterhergelaufen wären", betont Lenk.
FSV Zwickau: Trainerteam muss Lösung finden
Als Sportdirektor besitzt er die sportliche Richtlinienkompetenz. Mischt sich der langjährige Co-Trainer u. a. von Domenico Tedesco (38) bei Erzgebirge Aue und zuletzt im erfolgreichen FSV-Tandem mit Joe Enochs (52) nun verstärkt auch in die taktischen Maßgaben ein, um den Karren wieder flottzubekommen?
Lenk: "Wenn ich das wollen würde, hätte ich den Trainerposten im Sommer auch selbst übernehmen können."
Heißt im Umkehrschluss: Schmitt und sein Trainerteam muss Lösungen finden. Ein Ultimatum oder eine Vorgabe von so und so vielen Punkten bis zur Winterpause werde es nicht geben.
Nochmal Lenk: "Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Mit Auerbach wartet am Sonntag im Sachsenpokal ein sehr unangenehmer Gegner. Mit einem Sieg können wir aber zugleich die Grundlage für die verbleibenden fünf Ligaspiele legen."
Und das Programm hat es in sich. Mit Greifswald (H), Babelsberg (A), Lok Leipzig (H), BFC Dynamo (H) und Jena (A/Termin nach Absage noch offen) warten harte Brocken. "Für uns sind das fünf Kracherspiele. Vielleicht sind sie für uns leichter zu spielen, da die Rollen klar verteilt sind und die Erwartungshaltung eine andere ist", so Lenk.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag