Siegen oder absteigen? Der FSV Zwickau steht mit dem Rücken zur Wand

Zwickau - Schon einmal hing die Drittliga-Existenz für den FSV Zwickau am seidenen Faden und Waldhof Mannheim wurde zum Schicksalsspiel.

Nach dem geschafften Klassenerhalt 2020 wurde der Mannschaftsbus von den Fans gebührend empfangen.
Nach dem geschafften Klassenerhalt 2020 wurde der Mannschaftsbus von den Fans gebührend empfangen.  © Ralph Köhler

Vor drei Jahren retteten sich die Schwäne am letzten Spieltag durch ein 0:0 bei den "Buwen". Am heutigen Samstagnachmittag hilft dagegen fast nur ein Sieg, um überhaupt noch die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Bei einer Niederlage droht dagegen schon das vorzeitige Drittliga-Aus.

"Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand. Aber die Dinge, die wir beeinflussen können, müssen bestmöglich umgesetzt werden", fordert Coach Ronny Thielemann (49) vor dem "Do-or-die-Spiel". Zwickau steht mit dem Rücken zur Wand.

Was das für das eigene Spiel bedeutet, war vergangenes Wochenende in Osnabrück zu sehen, als die Gäste ihr Heil in der Flucht nach vorn suchten und den Aufstiegsaspiranten in der ersten Halbzeit aufgrund der Vielzahl an hochkarätigen Möglichkeiten hätten abschießen müssen.

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Selbst als der VfL die Partie nach der Pause gedreht hatte, steckten die Schwäne nicht auf und spielten auch nach dem 3:3 weiter nach vorn, statt auf Ergebnishalten zu gehen.

Kann der FSV Zwickau auf einen Heimvorteil hoffen?

Positive Bilder als Motivationshilfe: Am 4. Juli 2020 feierte der FSV Zwickau durch ein 0:0 in Mannheim in letzter Minute den Klassenerhalt.
Positive Bilder als Motivationshilfe: Am 4. Juli 2020 feierte der FSV Zwickau durch ein 0:0 in Mannheim in letzter Minute den Klassenerhalt.  © picture point/Sven Sonntag

Gegen den Waldhof ist keine Abkehr von dieser Herangehensweise zu erwarten. "Wir werden alles reinwerfen. Dazu haben wir uns verpflichtet. Wir können es jetzt und in den nächsten Wochen noch beeinflussen", macht es für Leonhard von Schroetter keinen Sinn, jetzt schon den Kopf in den Sand zu stecken.

Der Außenverteidiger setzt zudem auf den Heimvorteil: "Der zwölfte Mann ist ein wichtiger Bestandteil. Solche Spiele entfachen nochmal neue Emotionen."

Aber nur, wenn Zwickau seine Abwehr in den Griff bekommt. Unter Thielemann gelang das zu Hause (4 Spiele/5 Tore) - die abgebrochene Partie gegen Essen ausgeklammert - besser als auswärts (6/22).

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Thielemann: "Ich denke, dass wir uns verbessert haben, Torchancen herauszuspielen. Manchmal leidet dann leider die Defensive."

FSV kassierte zu viele Gegentore in den letzten Spielminuten

Auch die späten Gegentore wurmen den 49-Jährigen. Alleine in Köln (1:1/90.+5), Wiesbaden (3:4/89.) und Osnabrück (3:4/90.+6) sowie gegen Saarbrücken (2:2/84.) blieben dadurch wertvolle fünf Zähler liegen.

"Ich bin auch nicht zufrieden, wie viele Tore wir in den letzten Minuten bekommen haben. Wenn man das ein, zwei Mal hatte, setzt sich das im Kopf fest", resümiert Thielemann.

"Der Gegner investiert noch etwas mehr, man selbst wird etwas inaktiver und passiver. Das ist ein Teufelskreis, den wir in den letzten Wochen nicht durchbrechen konnten, sonst hätten wir deutlich mehr Punkte", kämpft Thielemann gegen die Last-Minute-Gegentore an.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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