FSV-Kicker von Lok-Fans rassistisch beleidigt? Zwickau zeigt Vorfall beim Verband an!

Leipzig - Ein an und für sich für den Ausgang der Regionalliga völlig unerhebliches Derby zwischen Lok Leipzig und dem FSV Zwickau (2:0) gerät wegen einiger Unbelehrbarer in negative Schlagzeilen. Nach Fahnenklau und Platzsturm steht der Vorwurf rassistischer Beleidigungen von Heim-Fans gegen einen Zwickauer Spieler im Raum.

Die Lok-Anhänger stürmten am Sonntag auf den Platz.
Die Lok-Anhänger stürmten am Sonntag auf den Platz.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Was war passiert? Zunächst hatten Zwickauer Anhänger vor Anpfiff Lok-Zaunfahnen entwendet. Womöglich eine Revancheaktion für einen zur Schau gestellten Fahnenklau der Leipziger aus dem Hinspiel.

Jedenfalls rief die Zwickauer Aktion einige Lok-Ultras auf den Plan, die vor Anpfiff auf den Platz stürmten und ihrerseits mehrere Trainingsutensilien, wie Jacken des FSV klauten.

Zwar wurden einige der entwendeten Kleidungsstücke, wie auch eine Zaunfahne, jeweils wieder an den eigentlichen Besitzer übergeben, aber die Aktion sorgte für berechtigtes Kopfschütteln.

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"Die Begleiterscheinungen drumherum sind sehr ärgerlich, denn dadurch kommt in ein Spiel, in dem es sportlich für beide Seiten eigentlich um nichts mehr geht eine unnötige Brisanz hinein", ärgert sich FSV-Sportdirektor Robin Lenk (40).

Zunächst weit weniger Aufmerksamkeit erregte, was sich ebenfalls vor der Partie, die Lok nach Treffern von Farid Abderrahmane (14. Minute) und Luca Sirch (82. Minute) gewann, auf der Haupttribüne des Bruno-Plache-Stadions abspielte und FSV-Geschäftsführer André Beuchold zutiefst befremdlich findet.

FSV Zwickau zeigt Vorfall beim Verband an

FSV-Kicker Lloyd-Addo Kuffour (21) soll von Lok-Fans rassistisch beleidigt worden sein.
FSV-Kicker Lloyd-Addo Kuffour (21) soll von Lok-Fans rassistisch beleidigt worden sein.  © PICTURE POINT / R. Petzsche

"Da wird unser Spieler Lloyd-Addo Kuffour wegen seiner Hautfarbe mehrfach rassistisch beleidigt und keiner unternimmt etwas dagegen. Dazu gab es 'Juden, Juden, Zwickau'-Rufe. Wir als FSV Zwickau engagieren uns seit Jahren im Stadion gegen Rassismus und Fremdenhass und Lok wird diese Bemühungen genauso unternehmen."

"Kein Vereinsverantwortlicher kann da was dafür und man kann den Leuten auch nicht den Mund zukleben. Aber diese Vorfälle müssen aufgearbeitet werden", sagt Beuchold.

Der Verein habe auch Beweismittel in Form einer Videoaufnahme. Zudem sei der Vorfall dem NOFV angezeigt worden.

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Lok-Geschäftsführer Alexander Voigt zeigte sich auf TAG24-Nachfrage bestürzt: "Wir setzen uns schon seit vielen Jahren gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt im Stadion ein und verabscheuen derartige Entgleisungen."

Voigt weiter: "Wir hätten uns schon während des Spieles an der Aufklärung aktiv mitbeteiligt, wenn wir Kenntnis davon gehabt hätten oder informiert worden wären. Leider haben wir es erst Stunden nach der Abreise der Zwickauer erfahren. Natürlich werden wir alles dafür tun, um zur Aufklärung beizutragen."

Erstmeldung: 19. Mai, 21.51 Uhr; letzte Aktualisierung: 20. Mai, 11.11 Uhr

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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