Zwickau - Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Das ist keine neue Erkenntnis. Innerhalb einer Saison kann man als Spieler vom Heilsbringer zum Prügelknaben werden - oder andersherum.

Veron Dobruna (24) liegt irgendwo dazwischen. In der Hinrunde bezog er zunächst ordentliche verbale Prügel von FSV-Sportdirektor Robin Lenk (40).

Coach Rico Schmitt (56) ließ ihn auf der Tribüne schmoren, zu einem Zeitpunkt, da die Offensive aufgrund der extremen Abhängigkeit von Marc-Philipp Zimmermann (34) mehr Breite vertragen konnte.

Diesen Charaktertest hat Dobruna scheinbar gemeistert. Die Form ist seit Wochen aufsteigend. So lobte Lenk den 24-Jährigen vor der Winterpause - und nochmal explizit am Mittwoch nach dem Test bei Energie Cottbus (1:2), wo Dobruna nach seiner Einwechslung mit starkem Solo traf.

"Dafür, dass wir erst seit Montag im Trainingsbetrieb sind, war es teamintern eine sehr gute Leistung. Dazu hatten wir zwei sehr gute Torhüter hinten drin", lobte Dobruna den Auftritt der Schwäne.

Mit seinem eigenen Auftritt zeigte er sich zufrieden. Das trifft den Tenor der Entscheider in der Stadionallee.

Sportchef Lenk ist geneigt, Dobrunas auslaufenden Vertrag zu verlängern. Der Angreifer würde sich also einreihen in die Riege um die Leistungsträger Jahn Herrmann (24) oder Theo Martens (21), die ebenfalls unbedingt gehalten werden sollen.

Lenk: "Wir wollen in den nächsten Wochen weitere Weichen stellen. Veron hat sich die anfängliche Kritik zu Herzen genommen und in den letzten Wochen mit seiner Leistung überzeugt."

Mit der bereits vollzogenen Verlängerung von Lenks auslaufendem Vertrag als Sportdirektor hat er ein starkes Mandat. Das gilt auch für die Vertragsgespräche mit Rico Schmitt, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Dass man die gemeinsame erfolgreiche Arbeit gerne fortsetzen will, ist ein offenes Geheimnis.

"Wir tauschen uns dazu schon seit Längerem aus und ich bin zuversichtlich, dass wir mit Rico zu einem guten Ergebnis kommen", will Lenk also gleich mehrmals Nägel mit Köpfen machen.