Neue Marktwerte der 3. Liga: Das sind die größten Gewinner & Verlierer

Osnabrück - Mehrmals im Jahr werden beim Online-Portal transfermarkt.de die Marktwerte aller Spieler angepasst: So auch diese Woche geschehen in der 3. Liga nach der Winter-Transferperiode. TAG24 gibt den Überblick über die größten Durchstarter und Tiefflieger.

Im Fokus: Ba-Muaka Simakala (26, m.) ist einer der Topscorer der 3. Liga und wird nächste Saison voraussichtlich eine Spielklasse höher auflaufen
Im Fokus: Ba-Muaka Simakala (26, m.) ist einer der Topscorer der 3. Liga und wird nächste Saison voraussichtlich eine Spielklasse höher auflaufen  © Revierfoto/dpa

Das Drittliga-Team des Jahres 2023 heißt bisher VfL Osnabrück! Die Niedersachsen holten an elf Spieltagen dieses Kalenderjahres nicht nur die meisten Punkte (29), sondern schossen auch die meisten Tore (28).

Und gewannen prozentual von allen Teams am meisten an Marktwert. Ganze neun Spieler erfuhren Steigerungen, darunter mit Erik Engelhardt (24) das Osnabrücker Tor-Phantom, das letzte Saison noch in der Regionalliga Nordost unterwegs war. Allein sein Wert stieg um 200.000 Euro auf nun 450.000 Euro. Vorsorglich verlängerte Osnabrück im Januar den Vertrag mit dem Mittelstürmer.

Seine 17 Scorerpunkte werden teamintern nur noch von Ba-Muaka Simakala (26) übertroffen (20 Torbeteiligungen), der vor der Unterschrift bei Zweitligist Kiel stehen soll. Der Wert des Raumdeuters wird auf 500.000 Euro taxiert. Interessant: Auch der Deutsch-Kongolese kickte vor zwei Saisons noch in der 4. Liga.

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Auf den identischen Wert wird Dynamos Ahmet Arslan (29) taxiert (plus 150.000 Euro), der vor Simakala das Scorer-Ranking mit 25 Torbeteiligungen anführt. 500.000 Euro bedeuten für ihn mit 28 Jahren einen späten Karrierehöchstwert.

Kein Wunder: Jüngst war Heidenheim-Trainer Frank Schmidt Beobachter im Rudolf-Harbig-Stadion.

Justin Njinmah, Benedict Hollerbach und Nick Woltemade vor dem Sprung in die Bundesliga

Kaum zu stoppen: Dortmunds pfeilschneller Angreifer Justin Njinmah (22, l.).
Kaum zu stoppen: Dortmunds pfeilschneller Angreifer Justin Njinmah (22, l.).  © Oliver Kaelke/DeFodi Images/dpa

In den letzten Wochen extrem auffällig war Dortmunds Sprint-Waffe Justin Njinmah (22), dessen Wert nun bei 700.000 Euro verortet wird. Dortmund soll eine Kaufoption für den von Bremen ausgeliehenen Konterstürmer besitzen. Mit jedem Tor wird es wahrscheinlicher, dass sie gezogen wird.

Generell waren seit Januar in der 3. Liga viele junge Stürmer extrem torgefährlich. Wiesbadens Benedict Hollerbach (21) schnürte in 2023 schon zwei Dreierpacks, kommt auf insgesamt 14 Saisontore und macht in puncto Marktwert den größten Satz (plus 300.000 Euro).

Bitter für seinen Klub: Die Hessen werden trotz seines neuen Spitzen-Wertes (650.000 Euro) wohl keinen Cent Ablöse verdienen. Der Vertrag des Lockenkopfs läuft am Saisonende aus. Er soll bei mehreren Zweitligisten, darunter Fortuna Düsseldorf, auf der Wunschliste stehen.

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Einen großen Vertrag hat Nick Woltemade (21) schon in der Tasche. Der von Bundesligist Werder Bremen an Spitzenreiter SV Elversberg ausgeliehene, 1,98 Meter große Wandstürmer brauchte im Saarland einige Anlaufzeit, ehe er in 2023 explodierte (vier Tore, sechs Vorlagen).

Der Wert des U20-Nationalstürmers stieg um ein Drittel auf 800.000 Euro. Sollte Bremen für ihn keine Verwendung sehen, dürfte ein Verkauf also ein nettes Sümmchen einbringen.

Raphael Holzhauser von 1860 München und FC Ingolstadts Pascal Testroet unter den größten Verlierern

Mit Schwierigkeiten: Bei Ex-Dynamo Pascal Testroet (32, r.) ist nicht nur vor dem Tor der Wurm drin.
Mit Schwierigkeiten: Bei Ex-Dynamo Pascal Testroet (32, r.) ist nicht nur vor dem Tor der Wurm drin.  © Lutz Hentschel

Eine Bruchlandung legte dagegen 1860 Münchens Raphael Holzhauser (30) hin. Mit großen Vorschusslorbeeren im Winter für angeblich 300.000 Euro Leihgebühr als Belgien losgeeist, konnte der Spielmacher die hohen Erwartungen bisher nicht gerecht werden.

Sein bis dato Spitzenmarktwert von 1,4 Millionen sinkt auf 900.000 Euro. Abwertungen mussten auch die beiden Löwen-Spieler, Marcel Bär (29, jetzt 350.000 Euro) Stefan Lex (33, 200.000 Euro) und Jesper Verlaat (26, 325.000 Euro) erfahren. Sie sind neben Holzhauser Sinnbilder des Absturzes.

Eine gute Nachricht gibt es dennoch für alle Löwen-Fans: Marius Wörl (18), der unter Neu-Trainer Jacobacci (60) wieder gefragt ist und seitdem auftrumpft, konnte seinen Wert auf 350.000 Euro steigern. Über Interesse höherklassiger Verein an seiner Person wird bereits gemunkelt.

Beim Blick auf den bayrischen Kontrahenten aus Ingolstadt, die sich sogar der Abstiegszone nähern, hagelte es sieben Abwertungen. Unter anderem wurden die beiden als Führungsspieler geholten Pascal Testroet (32) und Visar Musliu (28) mit starken Einbüßen von jeweils 100.000 Euro bedacht.

In der Form dürften die beiden Hochkaräter trotz ihrer Vita keinen attraktiveren Klubs mehr finden. Auch Angreifer Patrick Schmidt (29), der 2023 erst auf ein Tor kommt, verlor um 50.000 Euro an Wert.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Oliver Kaelke/Defodi Images/dpa, Revierfoto/dpa

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